Schwerin (agrar-PR) - Der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr.
Till Backhaus hat heute auf dem Gelände der Gut Recknitztal GmbH in
Semlow eine neue Sortier- und Aufbereitungsanlage für Saatkartoffeln
offiziell eröffnet.
"Mit der neuen Aufbereitungsanlage sowie dem
erweiterten Lagerhaus und der neuen Kühlung ist hier ein wichtiger
Schritt in die Zukunft gemacht worden. Damit kann das Unternehmen seine
Stellung als leistungsstarker und zuverlässiger Partner der Landwirte,
des Handels und der kartoffelverarbeitenden Industrie weiter festigen
und einen entscheidenden Beitrag zur Zukunftssicherung der
Kartoffelbranche leisten", sagte Minister Backhaus in seinem Grußwort.
Die
neue Anlage mit einem Investitionsvolumen von drei Millionen Euro sei
durch das Landwirtschafts- und Umweltministerium maßgeblich unterstützt
worden. Insgesamt habe das Land seit 1991 für die Lagerung,
die
Aufbereitung, die Abpackung als auch die Kartoffelverarbeitung 90
Millionen Euro Fördermittel bereitgestellt. Damit wurden
Gesamtinvestitionen von fast 235 Millionen Euro ausgelöst.
Minister
Backhaus: "In unserem Bundesland wurden in diesem Jahr Kartoffeln nur
noch auf 13.600 Hektar angebaut. Die abnehmende Tendenz der letzten
Jahre erfüllt mich mit Sorge. Daher freut es mich,
wenn jemand wie die
Gut Recknitztal GmbH nach vorn denkt. Ausreichend Hackfrüchte in den
Fruchtfolgen waren und sind eine Grundvoraussetzung für die Sicherung
der Ertragsfähigkeit unseres wichtigsten Produktionsinstruments – des
Bodens. Darüber hinaus trägt die Kartoffel zur Sicherung und Förderung
von Arbeitsplätzen in der Region und zur Erhaltung einer
abwechslungsreichen Kulturlandschaft bei."
Mecklenburg-Vorpommern
sei wegen seiner von der EU anerkannten Gesundlagen, der besonders
geeigneten und deshalb geschützten Gebiete, prädestiniert für den Anbau
von Pflanzkartoffeln.
Solche besonderen Regionen gäbe es sonst nur in
Schottland und auf kleineren Flächen in einigen ostdeutschen
Mittelgebirgslagen. "Nicht umsonst haben wir namhafte Betriebe der
Kartoffelzucht in unserem Land. Die Zucht- und Vermehrungsfirmen
erzeugen dabei sowohl die im Land benötigten Pflanzkartoffeln als auch
die für den Export. Derzeit wachsen in Mecklenburg-Vorpommern fast
3.800 Hektar Pflanzkartoffeln, davon ein großer Teil Basis- und
Vorstufenpflanzgut", so der Minister.
Die Kartoffelwirtschaft
werde durch das Land in vielfältiger Weise unterstützt. Als Beispiele
nannte Backhaus folgende Maßnahmen:
• die Förderung stationärer Anlagen für die Beregnung,
• die Berücksichtigung von Kartoffelvermehrungsbetrieben bei der Vergabe von Landesflächen,
• die Gewährleistung moderater Preise im Rahmen der Saat- und Pflanzgutanerkennung,
• die Förderung von Erzeugergemeinschaften,
• die Fortführung der Feldversuche in Gülzow sowie
• seit 2009 das Programm zur Förderung mobiler Beregnungsanlagen in Höhe von einer Million Euro
pro Jahr.
"Um
dieses Programm möglichst effizient weiterzuführen, haben wir bei der
Kommission beantragt, dass wir dafür ab dem kommenden Jahr auch
EU-Fördermittel einsetzen dürfen, um noch mehr Antragsteller
berücksichtigen zu können. Aber auch wenn die EU-Kommission unserem
Antrag nicht zustimmt, wird das Programm wie bisher aus landeseigenen
Mitteln weitergeführt", teilte Landwirtschafts- und Umweltminister
Backhaus mit.