22.01.2010 | 00:00:00 | ID: 4564 | Ressort: Landwirtschaft | Veranstaltungen

„Landwirtschaft ist Basis des Lebens“

Berlin (agrar-PR) - Hochkarätige Wissenschaftler diskutieren auf dem ErlebnisBauernhof
„Landwirtschaft ist ohne Wissenschaft nicht darstellbar.“ Das betonte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und Mitglied im Bioökonomierat, Dr. Helmut Born, beim Politik-Talk „Landwirtschaft – wir brauchen sie zum Leben“ anlässlich des Berliner Wissenschaftsjahres 2010 auf der Bühne des ErlebnisBauernhofs bei der Grünen Woche am 21. Januar 2010, die Jürgen Kablitz, Sendeleiter beim Deutschlandfunk moderierte. So gilt es nach Ansicht Borns, gerade mit Hilfe des ErlebnisBauernhofs bei der Grünen Woche und angesichts des Wissenschaftsjahres 2010, „für die Agrarwissenschaften eine Lanze zu brechen“. Der Vorsitzende Wissenschaft Berlin 2010, Prof. Dr. Detlev Ganten, bezeichnete den Politik-Talk auf dem ErlebnisBauernhof als „Premiere am Vortag der eigentlichen offiziellen Eröffnung des Wissenschaftsjahres in Berlin am 22. Januar“.
 
Für ihn, so Ganten, stehe fest, „Landwirtschaft ist die Basis des Lebens“. Erst mit einer funktionierenden Landwirtschaft entwickle sich die Basis für die Gesellschaft. Dies müsse der Öffentlichkeit und vor allem bereits Kindern klar vermittelt werden, wie dies auf authentische Weise auf dem ErlebnisBauernhof der Grünen Woche stattfinde. Erst daraus entsteht nach Ansicht Gantens eine nachhaltige Erkenntnis dessen, was die Landwirtschaft für die Gesellschaft leistet. Aber auch die Wissenschaft müsse der Bevölkerung ihre eigentliche Bedeutung, nämlich kritisch zu denken und Fragen zu beantworten, immer wieder nahe bringen. Gleichzeitig gelte es aber auch, die Menschen und insbesondere bereits Kinder zu selbstkritischem Nachdenken zu motivieren. Auch müssen nach Aussage Gantens die Gegensätze aufgelöst werden, dass die Öffentlichkeit Wissenschaft in der Landwirtschaft häufig nur als Forschung im Bereich Gentechnik und Entfremdung von den Ursprüngen des Ackerbaus wahrnimmt.
 
Prof. Dr. Harald von Witzke, Humboldt-Universität Berlin, erwähnte den weltweiten Trend gestiegener Nahrungsmittelpreise seit der Jahrtausendwende. Gleichzeitig seien die Fortschrittsraten der landwirtschaftlichen Produktivität zurückgegangen. Ein Grund sei der rückläufige Anteil der Forschung an Möglichkeiten der Produktivitätssteigerung. Besorgniserregend sei dies gerade deshalb, weil in zehn Jahren voraussichtlich zwei Milliarden Menschen mangelernährt seien, sagte von Witzke weiter. Vor dem Hintergrund einer rasch wachsenden Bevölkerung gelte es aber vielmehr, durch moderne landwirtschaftliche Produktionsmethoden noch produktiver zu werden, so Witzke. Optimistisch zeigte sich Dr. Born: „Wenn es uns gelingt, die Lösungen, die die Wissenschaft durch ihre Forschung für die Gesellschaft erarbeitet, den Menschen wieder ins Bewusstsein zu rücken, dann ist es auch zu schaffen, wieder die notwendigen Budgets für die erforderliche Forschung zu mobilisieren.“
 
Prof. Dr. Reinhard Hüttl, Deutsches GeoForschungsZentrum und Vorsitzender des BioÖkonomieRats der Bundesregierung, bezeichnete den Klimawandel als eine enorme Herausforderung für die Anpassungsprozesse in der Landwirtschaft. Gerade der Produktionsfaktor Boden werde dabei nicht ausreichend berücksichtigt, obgleich dieser beim Klimawandel ebenso wie bei allen Eingriffen in die Landwirtschaft, etwa durch Versiegelung eine zentrale Schlüsselrolle spiele. Gefordert sei hier vor allem auch die Politik, die noch viel stärker die wissenschaftlichen Erkenntnisse nutzen müsse, um insbesondere die Produktionsfaktoren Boden und Wasser, die untrennbar miteinander verbunden seien, zu erhalten. Für eine effizientere Nutzung der Böden sprach sich Professor von Witzke aus, der aber auch darauf verwies, dass eine gesteigerte Nahrungsmittelproduktion gleichzeitig den Wasserbedarf erhöhe. Um einen bewussten Umgang mit der knappen Ressource Wasser sicherzustellen, schlug Professor von Witzke die endgültige Abkehr von „Wasser zum Nulltarif“ vor und mahnte einen angemessenen Wasserpreis überall in der Welt an.
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