03.08.2009 | 16:00:00 | ID: 1532 | Ressort: Landwirtschaft | Veranstaltungen

150 Jahre Agrarforschung auf dem Augustenberg

Karlsruhe (agrar-PR) - Unter dem Motto "Landwirtschaft findet Stadt" präsentierte sich vergangenen Freitag das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) mit einem historischen Rundgang. Die Gelegenheit, einen Einblick in 150 Jahre Agrarforschung zu erhalten, nutzten rund 120 interessierte Besucher. 

Den Obsthof der Anlage konnten die Gäste mit der "Obstlok" erkunden und sich dabei über rund 500 Obstsorten informieren. Die lange Geschichte der Forschungsanstalt spiegelte sich nicht nur in der markanten historischen Architektur wider, die Dr. Bernd Gölz erläuterte. Prof. Dr. Norbert Leist gab mit "Geschichte und Geschichten rund um 150 Jahre Agrarforschung" einen spannenden und umfassenden Rückblick.  

Auch die landwirtschaftliche Praxis anno dazumal kam bei der Jubiläumsveranstaltung nicht zu kurz. Die Kunst des Mähens mit der Sense wurde den Besuchern nahe gebracht, wobei auch ganz entscheidende Grundlagen vermittelt wurden: "Wer die Sens' kauft nach dem Klang / und das Weib sucht nach dem Sang, / wird nicht froh sein Leben lang."  

In der Erzählstunde "So war's früher auf dem Bauernhof" ließ der Landwirt Ludwig Kast die "Gute alte Zeit" wieder aufleben und erklärte unter anderem anschaulich, wie früher die Mitmenschen aufgefordert wurden, das zukünftige Viehfutter zu achten: "Lieber Wanderer, merk' dir das, / geh auf dem Weg und nicht im Gras. / Damit man leicht und ohne Müh, / dich unterscheiden kann vom Vieh." 

Im Jahre 1859 gründete der Chemiker Prof. Dr. Julius Neßler die "Agriculturchemische Versuchsanstalt" als eine der ersten ihrer Art in Deutschland. Nach den bescheidenen Anfängen in den Privaträumen Neßlers erwarb sich dieser und damit auch die Anstalt rasch hohe Anerkennung im In- und Ausland. Die Geschichte der Versuchsanstalt stellt auch einen Spiegel des Zeitgeistes und der gesellschaftlichen Ansprüche dar. Lag der Fokus der Forschung bis weit nach dem zweiten Weltkrieg noch auf der Intensivierung der Landwirtschaft, so sind spätestens in den 1980er Jahren Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte, der Erhalt von Kulturlandschaft und natürlichen Ressourcen sowie der Verbraucherschutz immer mehr in den Mittelpunkt der Agrarforschung gerückt.  

Heute, nach der Zusammenführung der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt Augustenberg (LUFA), der Landesanstalt für Pflanzenschutz in Stuttgart sowie der Landesanstalt für Pflanzenbau Forchheim mit dem Institut für umweltgerechte Landbewirtschaftung Müllheim und dem Saatbauamt Donaueschingen im Jahr 2007 zur LTZ, stellt diese eine wichtige Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis dar und ist unverzichtbar auch für die politische Entscheidungsfindung.  

Das LTZ plant wegen der großen Nachfrage eine Wiederholung des Besuchertages am 14. August 2009. Informationen und Anmeldung unter Tel. 0721 / 9468-133 oder 9468-0.

Eine ausführliche Bilderstrecke von der Veranstaltung finden Sie hier.
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Fahrt mit der Obstlok durch die Versuchsanlagen des Augustenbergs
Fahrt mit der Obstlok durch die Versuchsanlagen des Augustenbergs
Frau Martina Mulder vom LTZ begrüßt die Besucher
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