Schwerin (agrar-PR) - "Die MeLa hat sich in den zurückliegenden 20 Jahren zur größten
Fachmesse für den landwirtschaftlichen Bereich in ganz Norddeutschland
entwickelt. Sie hat kontinuierlich an Qualität und Vielfalt gewonnen und
sich zu einem Besuchermagnet für die ganze Familie gemausert. Sie war
stets auch ein Ort für den agrarpolitischen Meinungsaustausch", betonte
Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus heute in Schwerin
auf der Pressekonferenz in Vorbereitung der 20. MeLa in Mühlengeez.
Die
Entscheidungen der Europäischen Kommission zur Gemeinsamen Agrarpolitik
so z.B. zur "Agenda 2000" hätten vielfach die politischen Diskussionen
auf der MeLa in den zurückliegenden Jahren bestimmt. "Viele Themen und
Weichenstellungen, über die oft mit großer Leidenschaft gestritten
wurde, sind inzwischen Geschichte. Aber der Blick zurück offenbart
auch, dass die Landwirte in M-V sich stets den neuen Herausforderungen
gestellt und diese Prozesse auch erfolgreich gemeistert haben", so der
Minister.
Auch in diesem Jahr werde mit Sicherheit ein großes
agrarpolitisches Thema die Diskussion auf der MeLa bestimmen: die
künftige Ausrichtung der GAP nach 2013.
Der Minister erinnerte auch an die MeLa 2009, die besonders von der Situation der Milchbauern geprägt war.
"Das
Jahr 2009 machte ganz besonders deutlich, dass Globalisierung und
weniger reglementierte Märkte auch Preisverfall und Existenzgefährdung
bedeuten können. Besonders am Milchmarkt zeigte sich, dass auf dem
Weltmarkt Preise zeitweise auf ein Niveau sinken können, zu dem kaum
jemand in Deutschland produzieren kann. Einige meinten sogar, die
Milchproduktion des Landes zu Grabe tragen zu müssen, was sich jedoch
mittlerweile als verfrüht erwiesen hat", so der Minister.
Die
Situation der Milchbauern habe sich etwas stabilisiert. Die
Milchauszahlungspreise steigen nach einer Tiefpreisphase im Herbst 2008
seit August 2009 wieder an. Im Juni 2010 betrugen die
Milchauszahlungspreise in M-V rund 29 Cent . Sie lagen damit rund 6 Cent
über den Preisen 2009.
Derzeit bestimme die Ernte das Geschehen
in den landwirtschaftlichen Betrieben. Trotz der teilweise extremen
Witterungsbedingungen könne man von einer durchschnittlichen Ernte
ausgehen. Die Preise würden in diesem Jahr zwar besonders stark
schwanken, aber zurzeit weit über denen des Vorjahres liegen.
"Wer zum richtigen Zeitpunkt gute Qualität verkauft, kann 2010 gutes Geld verdienen", unterstrich Minister Backhaus.
Abgeschlossen sei bislang die Ernte der
Wintergerste. Erste Einschätzungen belegen hier eine gute Qualität. Ertragsschätzungen für den
Winterweizen
liegen bislang nur aus dem Bereich des STALU Mecklenburgische
Seenplatte vor. Sie liegen bei 71 dt/ha. Die ersten Ergebnisse der
Triticaleernte
liegen wie erwartet um ca. 5-10 dt unter den durchschnittlichen
Erträgen. Beim Raps müsse man bislang von durchschnittlichen Erträgen
ausgehen.
Sommergerste wurde bislang nur von
Teilflächen geerntet. Auf einer Ökofläche wurden nur 30dt/ha geerntet.
Für den konventionellen Anbau liegen erste Ergebnisse bei 50 dt/ha.
Diese entsprechen dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Die
Niederschläge, die die aktuelle Ernte erschweren, haben aber auch
positive Effekte. So werde dadurch eine bessere Ertragslage und höhere
Stärkeeinlagerung beim Mais erwartet, als bislang angenommen.
Die
20. MeLa werde nach Einschätzung des Ministers auch eine neue Qualität
im Zusammenwirken zwischen Landwirtschaft und Naturschutz dokumentieren.
So steht der MeLa-Kongress am 10. September unter dem Motto: Erhalt der
landwirtschaftlichen Nutzfläche und Biodiversität – Herausforderungen
für die Landwirtschaft. So werde mit Prof. Dr. Hubert Weiger erstmals
der Vorsitzende des BUND zu den Landwirten sprechen.
Die 20. MeLa,
die vom 16. bis 19. September stattfindet, wird den Prozess der
ständigen Verbesserung bzw. Erweiterung fortsetzen.
Durch die
Vergrößerung des Messegeländes um etwa 5.000 Quadratmeter kann die
verstärkte Nachfrage nach Ausstellungsfläche gedeckt werden. Es haben
sich bereits jetzt mehr Fachaussteller angemeldet als 2009 ausgestellt
haben.
Auch die internationale Resonanz kann sich sehen lassen. Es
haben sich 17 Aussteller aus 10 Ländern angemeldet. Erstmals sind
Aussteller aus Österreich und Schottland dabei.
Die Zahl der
Hallen wurde von 4 auf 5 vergrößert. Sie sind anders angeordnet und
dadurch thematisch besser mit dem Umfeld verbunden.
Die Halle 1
bleibt traditionell die Halle der Ernährungswirtschaft. Dort wird sich
auch das Landwirtschafts- und Umweltministerium mit einem Stand von 100
Quadratmetern präsentieren.
Wir werden dabei Informationen zu Themen anbieten, wie
• Moorschutz
• Förderung des ländlichen Raums; Breitband-Versorgung im ländlichen Raum, Bioenergie-Coaching
• Devastierte Flächen ("Schandfleckenbeseitigungs-Programm")
• Schulverpflegung, Schulobstprogramm
• Welterbe Buchenwald in Mecklenburg-Vorpommern
Der
Minister begrüßte die Wahl der Honigbiene als Tier der MeLa 2010. "Ich
finde es außerordentlich wichtig, dass die Biene damit die
Aufmerksamkeit erhält, die sie verdient. Die Bienen sind existenziell
für die Landwirtschaft, für den Erhalt der Artenvielfalt. Wir haben
deshalb versucht, mit dem Bienenweiden-Programm die natürlichen
Bedingungen für die Bienen zu verbessern.
2009 konnten wir 350
Anträge für 654 Hektar und 2010 156 Anträge für 249 Hektar Blühflächen
für Bienen genehmigen. Damit haben wir unser Programm, das für ca. 1000
Hektar vorgesehen war, ausgeschöpft."