Stuttgart (agrar-PR) -
Mitveranstalter: Gentechnikfreies Europa e.V., Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Stuttgart Open Fair und Zentrum für entwicklungsbezogene Bildung Viel mehr als nur ein Vortrag über den
Weltagrarbericht war die Veranstaltung von FRESH und weiteren
Veranstaltern am vergangenen Dienstag im Balkonsaal der Universität
Hohenheim.
Die anwesenden Besucher diskutierten intensiv und
konstruktiv mit Co-Direktor Dr. Hans Herren und Co-Autorin des
Weltagrarberichts Dr. Anita Idel sowie Dr. Ursula Hudson von der
Deutschen Akademie für Kulinaristik über die Bedeutung des Berichts für
die Universität. Die Forderung von FRESH nach einem neuen Modul zu
Ethik und Philosophie an der Universität fand breite Zustimmung bei den
Referenten.
Sie bekräftigten auch die initiierende und moderierende
Rolle von FRESH in diesem Prozess.
Ein
frischer Wind wehte am Dienstag im Balkonsaal des Hohenheimer
Schlosses. Dr. Herren stellte die zentralen Anliegen des
Weltagrarberichts vor und gab Einblicke in den Aufbau des Berichts und
die komplexen Zusammenhänge, die man zur Bekämpfung des Hungers in der
Welt verstehen muss.
„Wir brauchen einen Kurswechsel in der
landwirtschaftlichen Forschung und Praxis“ sagt Herren. Dabei stehe
nicht die bloße Ertragssteigerung im Mittelpunkt, sondern die
Multifunktionalität der Landwirtschaft.
Eine zentrale Aufgabe sei es,
den Weltagrarbericht in möglichst vielen politischen Gremien bekannt zu
machen.
„Wer diese Zusammenhänge und ihre praktische
Bedeutung verstehen will, muss die richtigen Fragen stellen“, sagt Dr.
Anita Idel und fragt, ob es Raum in der Lehre gibt, in dem Studenten
und weitere wichtige Akteure über diese Fragen diskutieren und so zur
„kritischen Masse“ für die Umsetzung neuer Ansätze zur Welternährung
werden können.
Ethik und Philosophie als Bestandteil des Studiums
Durch das positive Feedback der
Veranstaltungsteilnehmer sieht sich FRESH in seiner zentralen Rolle
bestätigt, welche die Initiative für die Brückenbildung zwischen der
Universität, den Akteuren des Weltagrarberichts und externen
Kooperationspartnern spielt. Zentrales Anliegen von FRESH ist die
Einführung eines neuen Moduls zu Ethik und Philosophie, dessen
Entwicklung aus dem Preisgeld des Ideenwettbewerbs finanziert werden
soll, bei dem FRESH den 2. Platz belegte. Bereits im November 2008
hatte die Initiative eine hochkarätig besetzte Konferenz für
Studierende zur Bedeutung des Weltagrarberichts organisiert und als
Ergebnis mehr Ethik in den Agrarwissenschaften gefordert.
„Solche jungen, engagierten Studenten sind für die
Lösung der weltweiten Herausforderungen ganz zentral, deshalb fördern
wir sie“, betonte Dr. Andrea Fadani, Geschäftsführer der
Eiselen-Stiftung Ulm, die bereits die FRESH Konferenz im vergangenen
November mitfinanziert hatte. Dr. Fadani war als Teilnehmer anwesend.
Unter den Gästen befanden sich auch Vertreter des
Kompetenzzentrums für Gender und Ernährung, dem Institut für
Landwirtschaftliche Betriebswirtschaftslehre sowie des Tropenzentrums,
das die Veranstaltung finanziell unterstützt hatte.