Kiel (agrar-PR) -
Im Frühjahr herrscht Hochbetrieb bei den Landwirten. Die
Grünland- und Futterbaubetriebe haben alle Hände voll zu tun. Der Mais
muss gedrillt werden und das Grünland muss gepflegt werden. Mehr als
sonst, denn dieser Winter hat deutliche Spuren hinterlassen: Maulwürfe
und Mäuse haben es sich, geschützt von der Schneedecke, gut gehen
lassen, die Schneeverwehungen haben vielerorts die Zäune beschädigt und
vor allem Bestände, die zu lang in den Winter gegangen sind, haben
gelitten.
Bevor die Kühe raus können, mussten die Koppeln abgeschleppt und
gewalzt werden. Auf vielen Flächen musste mehr als üblich nachgesät
werden. In der Folge ist sogar das Saatgut etwas teurer geworden. Im
Anschluss mussten die Flächen mit Nährstoffen versorgt werden. Aber die
Mühe hat sich gelohnt, denn wenn Pferde-, Schafe- und Rinder auf die
Weide dürfen, dann ist das immer ein schöner Moment für die Tierhalter.
Nach diesem ungewöhnlich langen Winter ist die Lebensfreude, wenn sich
die Stalltür das erste Mal öffnet, besonders groß.
Die Rinderhaltung hat trotz niedriger Milchpreise in
Schleswig-Holstein immer noch eine große Bedeutung: Die Betriebe liegen
bei der Milchleistung (durchschnittlich 7.700 kg Milch/Jahr) im vorderen
Feld und sie haben, verglichen mit den alten Bundesländern, mit
durchschnittlich 72 Tieren und 50 ha die größten Höfe. 50 % der
landwirtschaftlichen Erlöse kommen in Schleswig-Holstein aus der
Rinderhaltung. 1,2 Mio. Rinder werden hierzulande gehalten, davon sind
allein 360.000 Milchkühe.
Der Hof der Familie Schülldorf in Westerrönfeld (RD), auf dem der
Präsident der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Claus Heller,
heute die Weidesaison offiziell eröffnet hat, ist einer von rund 5.000
Milchviehbetrieben im Land.
Aufgabe der Landwirtschaftskammer ist es, die Betriebe unter anderem
hinsichtlich der Fütterung und möglicher Einsparpotenziale zu beraten,
damit sie auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben und ausreichende
Einkommen für sich und ihre Familien erwirtschaften können.