29.11.2022 | 11:29:00 | ID: 34747 | Ressort: Landwirtschaft | Veranstaltungen

In Stadtroda geht’s nicht nur um’s Bier

Landwirte, Mälzer, Brauer und Züchter treffen sich am 1. Dezember zur 32. Thüringer Braugerstentagung
Viele Landwirtinnen und Landwirte Thüringens wagen die Erzeugung von Braugerste, die wegen der strengen Qualitätsanforderungen nicht ganz einfach ist. Der wichtige Rohstoff für unser Bier wurde zuletzt auf 40.800 ha angebaut. Dies ist ein Drittel mehr als im Vorjahr. Der Freistaat ist wichtigster Erzeuger in Mitteldeutschland und trägt damit etwa 11 % zum deutschen Anbau bei.

Die Sommergerste wird hauptsächlich im zeitigen Frühjahr ausgesät. Auf einigen Thüringer Flächen erfolgt dies seit kurzem aber auch schon im Herbst des Vorjahres, was durch eine bessere Ausnutzung der Winterfeuchtigkeit vorteilhaft sein kann, aber auch wegen möglicher Frostschäden nicht ohne Risiko ist.

Oft zu trockene Monate im Frühjahr und auch einige Hitzeperioden behinderten gerade in diesem Jahr das Wachstum der Pflanzen erheblich. So konnten zu Beginn des Sommers auch nur durchschnittlich 51,7 dt/ha Sommergerste geerntet werden. Dies waren 6 dt/ha weniger als im Mittel der vergangenen sechs Jahre.

Nicht nur die Menge, auch die Qualität der Ernte wurde durch die Witterung beeinflusst. Besonders wichtig sind für die Eignung als Braugerste ein niedriger Proteingehalt und große Körner, sogenannte Vollgerste. Möglichst wenige Körner sollen einen kleinen Mehlkörper, d. h. wenig Stärke, haben und durch ein Sieb mit 2,5 mm großen Löchern fallen. Vor allem durch schwaches Wachstum aufgrund mangelnder Niederschläge lag der Vollgersteanteil diesjährig im Thüringer Mittel um 0,6 Punkte unter den geforderten 85 %.

Mit durchschnittlich 11 % war hingegen der Rohproteingehalt im angestrebten Bereich (9,5 – 11,5 %), denn zu hohe Gehalte beeinträchtigen unter anderem die Gärung, während zu niedrige sich auf den Geschmack des Bieres auswirken. Aufgrund der Schwankungen von 8,3 bis 14,5 v.H. zwischen den einzelnen untersuchten Mustern erfüllten aber auch hier einige Partien nicht die Anforderungen.

49 % der untersuchten Partien erreichten nur die geforderte Brauqualität. Damit war nur noch der größere Teil des Getreides zu deutlich niedrigeren Preisen als Futtermittel zu vermarkten.

Es gibt also einiges, worüber sich die Anbauer der Braugerste und ihre Abnehmer mit den Fachleuten des Thüringer Landesamtes für Landwirtschaft und Ländlichen Raum austauschen können. So werden die besten Braugersten-Sorten des Jahres 2022 vorgestellt und wichtige Ratschläge für das kommende Jahr abgegeben.

Der Thüringer Braugerstenverein e.V. zeichnet im Rahmen der Veranstaltung die Landessieger im diesjährigen Thüringer Braugerstenwettbewerb in den Rubriken „Erzeugermuster“ und „Handelsmuster“ aus.

Termin: 1. Dezember 2022, 9:30 Uhr
Ort: Schützenhaus Stadtroda
August-Bebel-Straße 1, 07646 Stadtroda

Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen.
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