12.11.2010 | 00:00:00 | ID: 7065 | Ressort: Landwirtschaft | Veranstaltungen

Junglandwirtekongress an der Universität Hohenheim

Stuttgart (agrar-PR) - Minister Rudolf Köberle MdL: „Für eine erfolgreiche Agrarumweltpolitik müssen Freiwilligkeit und attraktive Anreize garantiert bleiben“
„Besonders die jungen Landwirtinnen und Landwirte in Baden-Württemberg brauchen verlässliche Zukunftsperspektiven. Bei der europäischen Agrarpolitik sollten wir daher auf dem eingeschlagenen Weg bleiben. Planungssicherheit, Kontinuität und Flexibilität müssen die Wegmarken sein, damit wir aktiv handeln und gestalten können“, sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, anlässlich des 12. Junglandwirtekongresses am Freitag (12. November 2010) an der Universität Hohenheim (Stuttgart).

„Es ist jetzt an der Zeit, bei der Weiterentwicklung der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik die Signale auf Zukunft zu stellen. Wir wollen Bewährtes fortführen und neue Herausforderungen gemeinsam angehen. Hier sind wir gerade den jungen Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern verpflichtet, denn auch sie stellen jetzt die Weichen für ihre unternehmerischen Perspektiven“, so der Minister. Baden-Württemberg setze bei der Agrarpolitik deshalb auf Verlässlichkeit für die Betriebe. Diese sei nun auch von der europäischen Seite gefordert, wenn in der kommenden Woche die Vorschläge der Kommission zur Fortführung der gemeinsamen Agrarpolitik vorgestellt werden. Zudem sei ein hohes Maß an Flexibilität notwendig, um auf die jeweiligen Strukturen vor Ort einzugehen und entsprechend gestalten zu können.

Umverteilung zwischen den Säulen bringt Nachteile und Kürzungen Bei der künftigen Ausgestaltung der europäischen Agrarpolitik gehe es auch um Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit, wie den Erhalt der biologischen Vielfalt, den Umwelt- und Klimaschutz oder das Potenzial nachwachwachsender Rohstoffe. Baden-Württemberg habe mit seinen Programmen bereits EU-weit Maßstäbe gesetzt, worauf aufgebaut werden solle. „Wenn die Ausgleichszulage und Agrarumweltmaßnahmen in die erste Säule kommen, ist im Ergebnis ein dauerhaftes Absinken der Direktzahlungen zu befürchten. Das wollen wir verhindern“, betonte Köberle. Zudem bringe dies weniger Flexibilität im Hinblick auf die regionalen Bedürfnisse und Ziele mit sich. Dadurch seien die Landwirte in Baden-Württemberg im Nachteil.

„Wir wollen die Agrarumweltmaßnahmen in der zweiten Säule belassen. Die Bäuerinnen und Bauern in Baden-Württemberg haben bereits bewiesen, dass sie ein breit angelegtes Umweltbewusstsein haben. Wir wollen unsere bewährten Agrarumweltmaßnahmen - wie etwa MEKA - fortführen und zwar auf freiwilliger Basis und mit spürbaren Anreizen“, so der Minister. Bereits heute könnten rund 20 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Baden-Württemberg als ökologische Vorrangflächen gelten. Mit MEKA (Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich) habe man bereits ein erfolgreiches Programm, das die Leistungen der Landwirte honoriere und wertschätze durch Angebote, die für die Betriebe individuell nutzbar sind. „Unser MEKA darf nicht ausgehöhlt werden. Wenn die Freiwilligkeit und die Anreize wegfallen, geht auch die Akzeptanz verloren. Das wäre kontraproduktiv und wirft uns wieder zurück“, hob Köberle hervor. Insgesamt erhoffe man sich daher zielführende und umsetzbare Vorschläge von der EU-Kommission, die Grundlage für die weitere Diskussion seien.

Lebenslanges Lernen als Schlüsselqualifikation

„Wir setzen auf ein breitgefächertes Bildungs- und Beratungsangebot, das die Betriebe in Baden-Württemberg fit für die Zukunft macht“, sagte der Minister.
So wie die Anforderungen an die Landwirtschaft stetig stiegen, sei auch für die Betriebsleiter eine ständige Weiterqualifizierung notwendig. Die „Schwerpunktberatung Milch“, die neu gestartete Beratung zu „Energieeffizienz in der Landwirtschaf“ und die angelaufene Seminarreihe „Erfolgreich am Markt“ seien Beispiele dieser innovativen Strategie, die das Land verfolge. Wie gut sich ein Betrieb am Markt positioniere, hänge in besonderem Maße auch von den Qualifikationen der Landwirtinnen und Landwirte ab.
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