Potsdam (agrar-PR) -
Um auf die besondere Bedeutung von Böden aufmerksam zu machen und in der Gesellschaft ein „Bodenbewusstsein“ zu schaffen, wird jährlich am Weltbodentag (5. Dezember) ein „Boden des Jahres“ vom gleichnamigen Kuratorium gekürt. Boden des Jahres 2015 ist der Pseudogley, ein Stauwasserboden der in Brandenburg auf Ackerstandorten, unter feuchten Wiesen aber auch unter Waldflächen zu finden ist.
„Boden ist ein schützenswertes und gemeinschaftliches Gut. Neben Wasser und Luft ist der Boden unsere wichtigste Lebensgrundlage. Weltweit sind Böden durch Erosion und Baumaßnahmen gefährdet. Auch in Deutschland gehen jeden Tag etwa 75 Hektar Böden verloren, eine Fläche die etwa der von 100 Fußballfeldern entspricht. Weil Böden eine begrenzte Ressource sind, gilt es, sie sorgfältig zu nutzen und zu schützen“, sagte Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Jörg Vogelsänger.
Pseudogley ist auf Auen- und Nichtauenstandorten in der Prignitz, in der Niederlausitz und der Uckermark verbreitet. Diese Böden verfügen in niederschlagsarmen Jahren aufgrund ihrer Eigenschaften über ein erhöhtes Wasserspeichervermögen und damit eine größere Ertragssicherheit, als die in Brandenburg weiter verbreiteten leichten sandigen Böden. Auf lehmig-tonigen Auenstandorten sind sie andererseits in niederschlagsreichen Phasen als Stauböden nur schwer zu bewirtschaften. Die großflächigen Meliorationen der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts sollten die Befahrbarkeit und Bodenfruchtbarkeit dieser Flächen erhöhen.
Die Vereinten Nationen haben 2015 zum Internationalen Jahr der Böden erklärt. In einer nationalen Auftaktveranstaltung wurde gestern, am Vorabend des Weltbodentags, in Berlin der „Boden des Jahres 2015“ vom Kuratorium Boden des Jahres, der Aktionsplattform Bodenschutz und dem Umweltbundesamt präsentiert.
Für den Boden des Jahres werden Merkmale, Entstehung, Bedeutung, Gefährdung und Vorkommen beschrieben und vom Kuratorium „Boden des Jahres“ ein zugehöriges Poster und Faltblatt erstellt. Alle verfügbaren Materialien werden auf einer CD zusammengestellt und sind über das Kuratorium sowie die Geschäftsstellen des Bundesverbandes Boden (BVB) und der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (DBG) erhältlich.
Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg
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