Potsdam (agrar-PR) - Pünktlich zum Start der Europawoche vom 2. bis 10. Mai legen
das Agrar- und das Umweltministerium des Landes eine gemeinsame
Broschüre zur Forschung für den ländlichen Raum in englischer Fassung
vor. Die hier vorgestellten Forschungsprojekte sind vielfach
international vernetzt. Im Bereich der Agrar- und Umweltforschung
genießt die nahezu einmalige Forschungskonzentration in beiden
Bundesländern europaweit ein hohes Ansehen.
"Wirtschaftlicher und demografischer Wandel sind für die ländlichen
Regionen Europas große Herausforderungen. Hinzu kommt der Klimawandel,
der neue Anpassungsstrategien erfordert. Der ländliche Raum bietet aber
auch einen großen Reichtum an Ressourcen. Angesichts des Rohstoffhungers
der Menschheit bieten Agrar- und Forstwirtschaft außerordentliche
Entwicklungspotenziale", betont Brandenburgs Landwirtschaftsminister
Jörg Vogelsänger.
Vor diesem Hintergrund stellt die Broschüre "Forschen für den ländlichen
Raum" ("Research for rural development") an Praxisbeispielen wichtige
Facetten der wissenschaftlichen Auseinandersetzung vor. "Wenn Sie wissen
wollen, wer und wo in Berlin-Brandenburg Fragen zum Klimaschutz, zum
Ressourcenschutz, zur Ökologie, zu Biodiversität, Rohstoffquellen, zum
Verbraucherschutz oder zur Ernährung bearbeitet, dann werden Sie in der
Broschüre Antworten finden", erläutert Brandenburgs Umweltministerin
Anita Tack.
Die Broschüre gibt Hinweise auf die historisch gewachsene Einheit der
Forschungslandschaft in Berlin und Brandenburg. Vor 200 Jahren kam der
wissenschaftliche Fortschritt in der Landwirtschaft aus dem Oderbruch.
Albrecht Daniel Thaer, der 1804 dem Ruf Friedrich Wilhelm III. nach
Preußen gefolgt war, analysierte auf seinem Gut in Möglin neue Formen
der Bewirtschaftung und gründete hier eine landwirtschaftliche
Lehranstalt, die 1819 den Status Königlich-Preußische Akademie des
Landbaus erhielt. 1810 gehörte Albrecht Daniel Thaer zu den
Gründungsprofessoren der Berliner Universität, der heutigen
Humboldt-Universität, die im Jahr 2010 ihre 200-jährige Geschichte
feiert.
Mit der Bildung der Forschungsplattform "Ländliche Räume
Berlin-Brandenburg" im April 2004 wurde eine Kooperation geschaffen, die
sich der nachhaltigen ländlichen Entwicklung widmet und dafür die
Forschung von gegenwärtig sieben Berliner und vierzehn Brandenburger
Forschungseinrichtungen vernetzt.
Die Forschungsergebnisse reichen von der Landwirtschaft und Landtechnik
über Waldanbau und Waldökologie, Gewässerschutz bis hin zur
Milchanalyse, Honigbiene, Fischzucht, Tierhaltung, Behandlung von
Tierkrankheiten, der Pflanzenzucht und nicht zuletzt energetischen
Fragen wie die Nutzung von Biomasse zur Stromerzeugung.
Die Broschüre steht auf den Webseiten der Ministerien als Download zur
Verfügung und kann unter den angegebenen Adressen bestellt werden.