Bad Kreuznach (agrar-PR) - Die sechs Anbaugebiete des Landes
Rheinland-Pfalz erzeugen überwiegend Qualitätsweine. Tafel und
Landweine spielen im größten Weinbau treibenden Bundesland nur eine
nachgeordnete Rolle. In der Jahresbilanz der Amtlichen
Qualitätsweinprüfung wurden für 2009 rd. 5,28 Mio. Hektoliter (hl)
Qualitätswein erfasst. Der Fünfjahres-Durchschnitt von 5,4 Mio. hl
wurde im vergangenen Jahr damit leicht unterschritten. Gegen den Trend
legte die Rebsorte Dornfelder noch einmal leicht zu und demonstrierte
damit eindrucksvoll ihre starke Marktposition.
Stabilität
und Kontinuität schreibt die Kammer über die Jahresbilanz. Gut 60
Prozent Weißwein, 30 Prozent Rotwein und knapp 10 Prozent Weißherbst,
Rosé oder Rotling bedeuten dieselbe Verteilung nach Weinarten wie im
Vorjahr. Nennenswerte Schwankungen zeigen allenfalls die beiden großen
Anbaugebiete Pfalz und Rheinhessen mit je sechs Prozent weniger
Weißwein, was aber mit mehr Qualitätswein aus roten Trauben fast wieder
ausgeglichen wird. Die Pfalz unterschreitet die Vorjahresmenge um rd.
38.000 hl, Rheinhessen um 130.000 hl. Alle anderen Anbaugebiete
verzeichnen leichte bis mittlere Zuwächse, Ahr: + 3,8 Prozent,
Mittelrhein: +12,7, Mosel: + 1,4, Nahe: + 1,5. Mittelrhein und Mosel
zeigen damit im zweiten Jahr nacheinander wieder steigende Tendenz.
Allen Unkenrufen zum Trotz hat die Rebsorte
Dornfelder auch 2009 ihren Marktanteil nicht nur verteidigt, sondern
ihre führende Stellung um rd. 20.000 hl auf über 1,15 Mio. hl und 21,9
Prozent ausgebaut. Der Abstand zur nächst stärkeren Rebsorte Riesling
beträgt rd. 100.000 hl. Der anhaltende Abwärtstrend der Weine ohne
Sortenangabe (minus 8,5 Prozent) belegt das steigende Interesse der
Verbraucher an Weinen mit Rebsortenidentität. Eine leichte Verschiebung
zeigt die Kammerbilanz bei den Betriebsgruppen. Während Kellereien
(minus 3,2 Prozent) und Weingüter (minus 4,7 Prozent) 2009 geringere
Mengen zur Qualitätsweinprüfung anstellten, legten
Winzergenossenschaften und andere Erzeugergemeinschaften entsprechend
zu (plus 5,9 Prozent). Die landesbezogenen Betriebsgruppendaten
differieren traditionsgemäß erheblich nach Anbaugebiet. Mit 57 Prozent
liegen trockene und halbtrockene Weine vor lieblichen und süßen (43),
wobei ein leichter Trend von trocken zu halbtrocken im Ansatz
erkennbar ist. Die einst als Markenweine kreierten Sonderweine
"Classic" und "Selection" bedienen nach wie vor kleine Marktsegmente
und mussten 2009 eher noch Anteile abgeben; allein Weine mit der
Bezeichnung "Hochgewächs" konnten leicht zulegen (+ 6,1 Prozent)
Die Landwirtschaftskammer bezeichnete die Amtliche
Qualitätsweinprüfung als anerkannte Institution an der Schnittstelle
von Angebot und Nachfrage. Sie gewährleistet stabile Weinqualität und
gibt damit dem Verbraucher eine verlässliche Orientierungshilfe. Die
stabilen Zahlen zeigen, dass sich dieser Erkenntnis auch auf der
Erzeuger- bzw. Anbieterseite durchgesetzt hat.