09.11.2015 | 18:10:00 | ID: 21369 | Ressort: Landwirtschaft | Veranstaltungen

Runder Tisch zur Milchmarktkrise tagt unter hessischem Vorsitz in Wiesbaden

Wiesbaden (agrar-PR) - Erstmals suchen alle Beteiligten in einer Runde zusammen nach Lösungen

Heute hat in Wiesbaden der „Runde Tisch Milch“ getagt. Erstmals sind die Vertreter der gesamten Wertschöpfungskette Milch, die Vertreter der Landwirtschaft, der Molkereien, des Lebensmittelhandels und der Verbraucher mit den Vertretern der Länder und des Bundes zusammengekommen, um sich auszutauschen. „Alle Beteiligten streben eine langfristige und nachhaltige Verbesserung der Situation für die deutschen Milchviehhalter an. Solche Verbesserungen können aber nur eintreten, wenn wirklich alle Beteiligten offen und unvoreingenommen miteinander sprechen und handeln. Wir haben heute mit diesem ersten gemeinsamen Gespräch den Prozess angestoßen. Bereits heute wurde beschlossen, dass sich eine offene Arbeitsgruppe mit dem durchaus streitigen Thema der Milchmengenregulierung beschäftigen wird. Erste Lösungsvorschläge erwarten wir noch im Dezember“, kommentierte die hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz nach der ersten Sitzung des Runden Tisches Milch, zu dem sie als Vorsitzende der Agrarministerkonferenz nach Wiesbaden eingeladen hatte. Der „Runde Tisch Milch“ war im Oktober auf der Agrarministerkonferenz wegen der angespannten Situation am Milchmarkt beschlossen worden.

Auch mit der sogenannten Andienungspflicht haben sich die Teilnehmer des Runden Tisches befasst. Hierbei geht es um die Gestaltung der Lieferkonditionen zwischen den Milcherzeugungsbetrieben und den Molkereien. Diese sollten zukünftig markorientierter ausgestaltet werden. Eine weitere Frage war, wie und ob die Milchmengen besser gesteuert werden müssen. Es war nicht zu erwarten, dass zu diesen Fragen sofort einvernehmliche Lösungen gefunden werden. Doch es wurde ein Gesprächsfaden geknüpft, der gegenseitig das Problembewusstsein schärft. Einigkeit gab es bei den Teilnehmern des Runden Tisches, dass alle Betriebsformen am Markt eine Chance haben sollen. Die Erhaltung einer flächendeckenden Milcherzeugung in Deutschland ist das  Ziel.

„Die Diskussion heute hat einmal mehr verdeutlicht, wie komplex der Milchmarkt ist: Auf der einen Seite stehen konventionelle Erzeugerbetriebe, die derzeit vom niedrigen Milchpreis stark betroffen sind. Auf der anderen Seite sind Betriebe, die Bio-Milch herstellen, von der Krise auf dem Milchmarkt weitgehend ausgenommen“, so Ministerin Hinz. „Was den Markt der konventionellen Milch betrifft, sehe ich nicht, wie eine konstante Ausweitung der Milcherzeugung in Deutschland den Verfall der Milchpreise aufhalten kann. Meiner Ansicht nach wird der Markt für Bio-Milch von der  heimischen Landwirtschaft noch nicht ausreichend ausgeschöpft. Hier gilt es, die vorhandenen Potentiale, auch im Sinne der Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten, besser zu nutzen“, kommentierte Priska Hinz.

Die Fortsetzung der Gespräche am Runden Tisch Milch wird durch den Vorsitz der Agrarministerkonferenz im nächsten Jahr organisiert werden. (umwelt-hessen)
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