Stuttgart (agrar-PR) -
3. Esslinger Weinforum / Landesregierung stärkt heimische Weinwirtschaft "Weine aus Württemberg sind Spitzenprodukte, die sich durch eine
große Vielfalt, hohe Qualität und regionale Besonderheiten auszeichnen.
Sie sind feine Tropfen mit Charakterstärke und herrlichem Aroma", sagte
die für den Weinbau im Land zuständige Staatssekretärin im
baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und
Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Samstag (17. April)
anlässlich des 3. Esslinger Weinforums.
Der Weinbau in Baden-Württemberg habe eine breite gesellschaftliche
Verankerung und präge die Landschaften entlang des Rheins und des
Neckars. So sei das Land mit 28.000 Hektar und rund 34.000
Weinbaubetrieben das zweitgrößte Weinbau treibende deutsche Land. Mit
insgesamt rund 20 Prozent Steillagenanbau seien etwa fünf Prozent der
Flächen Terrassen- und Steilstlagen, die nur in Handarbeit
bewirtschaftet werden könnten.
„Der Steillagenanbau ist ein Markenzeichen und ein
Alleinstellungsmerkmal für den europäischen Weinbau“, betonte die
Staatssekretärin. Der Rückgang des Weinbaus in vielen Steillagengebieten
zeige allerdings, dass diese Weine aus Kostengründen am globalisierten
Weinmarkt häufig nicht wettbewerbsfähig seien. Aus diesem Grund sei es
erforderlich, die Förderung von Steillagen innerhalb der Gemeinsamen
Agrarpolitik der EU weiter zu entwickeln.
Wesentlich mit dem Erhalt dieser gewachsenen Weinbaukulturlandschaft
sei die Frage der Weiterführung des Anbaustopps für Reben verbunden.
Nach Beschlüssen im Rahmen der Reform der Europäischen
Weinmarktorganisation laufe der Anbaustopp für Reben Ende des Jahres
2015 aus und könne dann national nur noch bis zum Jahr 2018 verlängert
werden. „Dieser Beschluss muss im Rahmen der für die Gemeinsame
Weinmarktorganisation im Jahr 2012 vorgesehenen Halbzeitbewertung
revidiert werden“, betonte Gurr-Hirsch. Der Verzicht auf die bestehenden
Anbauregeln würde darüber hinaus den Bemühungen um Förderung von
Weinqualität und dem Erhalt gewachsener Kulturlandschaften und
Weinbausteillagen massiv zuwider laufen.
Baden-Württemberg setze sich in vielfältiger Weise für den Erhalt
einer wettbewerbsfähigen Weinwirtschaft im Lande ein. So sei im Jahr
2009 in Abstimmung mit der Weinwirtschaft ein erfolgreiches Struktur-
und Qualitätsprogramm Weinbau auf den Weg gebracht worden. Dieses
Förderprogramm sei in vier Teile gegliedert. So solle die
Umstrukturierung und Modernisierung von Rebflächen weitergeführt werden,
Maßnahmen zur Absatzförderung auf Drittlandsmärkten und Investitionen
im Zusammenhang mit Fusionen unterstützt werden. Außerdem sollten
Investitionen in Qualität und Innovation gefördert werden. Hauptziele
des neuen Förderprogramms seien, den Export der heimischen Weine zu
steigern, die Zusammenarbeit zu fördern und die Strukturen weiter zu
optimieren sowie die Qualität der Weine ständig weiter zu entwickeln.
Dafür stünden Fördermittel in Höhe von 50 Millionen Euro zur Verfügung.