Erfurt (agrar-PR) -
Die Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft lädt am 1. Dezember 2011 in Zusammenarbeit mit Schweinekontrollring, Mitteldeutschem Schweinezuchtverband e.V. und Thüringer Bauernverband e.V. zum inzwischen traditionellen „Thüringer Schweinetag“ ein, zu dem ca. 150 Teilnehmer erwartet werden. Thüringer Schweineproduzenten leisten mit den zurzeit gehaltenen 833.000 Schweinen einen wertvollen Beitrag zur Versorgung mit Fleisch und Wurstwaren. Schätzungsweise ca. 70 % des Schweinefleischverbrauches kommt aus heimischen Ställen.
Dennoch: Die Rahmenbedingungen in 2011 waren alles andere als rosig. Insbesondere explodierende Futterpreise führten zu schlechten wirtschaftlichen Bedingungen. Neue Anforderungen aus Sicht des Tierschutzes sind zu erfüllen und auch zunehmend öffentlich geführte Diskussionen um die Art und Weise der Tierhaltung bereiten große Sorgen. Schweineproduzenten bekommen mehr denn je ein zunehmendes Unverständnis der Gesellschaft für die etablierten Haltungsformen zu spüren.
Deshalb orientieren sich die Themen der traditionellen Vortragsveranstaltung an den aktuellen Brennpunkten. Sie setzen sich mit der wirtschaftlichen Situation, den neuen Herausforderungen und den agrarpolitischen Rahmenbedingungen dieses Produktionszweiges auseinander. Aber auch die Fachthemen berühren unmittelbare drängende Probleme: Rechtsstreitigkeiten bei der Genehmigung von Anlagen, neue Forderungen aus Sicht des Tierschutzes und neue Ideen für tier- und umweltgerechtere Haltungsbedingungen sind Bereiche, mit denen sich Produzenten sehr intensiv beschäftigen und praktikable Lösungsansätze dringend brauchen.
Zur Diskussion stehen ebenfalls unmittelbar praxisrelevante Fragen wie kostenbewusste Managementsysteme für die Fortpflanzung oder auch die Genetik. In Thüringen ist in den letzten beiden Jahren eine zunehmende Veränderung der Zuchtlandschaft zu beobachten. Umso mehr ist es zu begrüßen, wenn sich Zuchtorganisationen dem Wettbewerb stellen und schauen, wo sie stehen.
Nicht zuletzt auch wegen der nicht immer abschätzbaren Folgen auf den Schweinefleischverzehr wurde ein Vertreter der Schlachtindustrie zum Thema Ebermast eingeladen. Große Schlachtunternehmen berichten seit längerem über zunehmende Nachfragen nach Fleisch von unkastrierten Ebern. Da es die Produzenten nicht kalt lässt, wie mögliche Geruchsabweichungen trotz fehlender technischer Lösungen wie z.B. einer elektronischen Nase erkannt werden, sollen praktizierte Ansätze hinterfragt werden.
Als Hauptreferent wurde der Lebensmittelchemiker und Fachbuchautor für Ernährung Udo Pollmer gewonnen. Es sind neue Gedanken und Ideen für die Schweineproduktion zu erwarten, damit „Fleisch - kein Lebensmittel im freien Fall wird“!
Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.thueringen.de/de/tll/aktuelles/
Termin: 01.12.11, ab 9:00 Uhr
Ort: Mensa der Fachschule für Agrarwirtschaft und Hauswirtschaft Am Burgblick 23, 07646 Stadtroda (tll)
