05.03.2014 | 18:00:00 | ID: 17214 | Ressort: Landwirtschaft | Veranstaltungen

Vogelsänger beim Landeskontrollverband Brandenburg: Melken macht wieder Spaß!

Blankenfelde-Mahlow (agrar-PR) -

Brandenburgs Agrarminister Jörg Vogelsänger hat in seinem Grußwort auf der Jahresversammlung des Landeskontrollverbands Brandenburg e.V. heute in Blankenfelde-Mahlow eine insgesamt positive Bilanz für diesen für märkischen Bauern wichtigen Produktionszweig gezogen.

 

Vogelsänger: „Unsere Betriebe haben mit dem Landeskontrollverbandeinen  leistungsstarken Partner an ihrer Seite. Nach vielen Jahren, die man durchaus als Durststrecke bezeichnen kann und in denen der eine oder andere vor der Frage stand, aus der Milcherzeugung auszusteigen, ist Milch wieder national und vor allem international stark gefragt. Das Rohmilchangebot war weltweit knapp. Die Preise zogen an und damit auch der Milchauszahlungspreis für die Erzeuger. Die Marktaussichten sind auch weiterhin sehr vielversprechend. Kurzum: Melken macht endlich wieder Spaß!“

 

Im Prüfjahr 2012/2013 des Landeskontrollverbands beteiligten sich 487 Betriebe an der Milchleistungsprüfung mit einem durchschnittlichen Bestand von 151.226 Kühen. Die Zahl der Betriebe verringerte sich um 1,8 Prozent, die der Kühe nahm um 2,4 Prozent zu. Damit erhöhte sich die durchschnittliche Bestandsgröße pro Betrieb auf 311 Kühe, 13 mehr als im Vorjahr. Das Land Brandenburg verfügt je Haltung nach wie vor über die im bundesweiten Durchschnitt größten Milchkuhhaltungen.

 

In keinem anderen Bundesland werden so viele Ammen- und Mutterkühe gehalten. Regional gibt es die größten Bestände in den Landkreisen Prignitz (70.100 Tiere) und Ostprignitz-Ruppin (59.200 Tiere).

 

Die Brandenburger Milcherzeuger erreichen aktuell eine Leistung von 9.152 Kilogramm Milch. 2012 betrug dieser Wert 9.171 Kilogramm. Trotz leichter Schwankungen sind die heimischen Milchviehbetriebe damit gut aufgestellt für die Zeitenwende in der europäischen Milchwirtschaft: Ab 2015 verabschiedet sich die Europäische Union vom Milchquotensystem.

 

Milchquoten wurden EU-weit 1984 eingeführt, um die Milcherzeugung zu begrenzen („Milchseen“, „Butterberge“) und auf diesem Wege die Milchmarktpreise zu stabilisieren. Die Milchquotenregelung läuft am 31. März 2015 aus.

 

„Milcherzeuger und Molkereien sollen frei über ihre Produktionsmengen entscheiden, am besten gemeinsam. Was der Eine produziert, muss der Andere über die veredelten Milchprodukte gewinnbringend absetzen. So können Erzeuger und Milchwirtschaft am besten die Marktchancen nutzen und mit angepassten Strategien auf Marktrisiken reagieren“, zeigt sich Minister Vogelsänger überzeugt.

 

Trotz Deregulierung und Auslaufen der Quote wird es auch in der neuen EU-Förderperiode mit der Möglichkeit der Intervention,  privater Lagerhaltung und dank der Direktzahlungen zur Stabilisierung des Einkommens ein funktionsfähiges staatliches Sicherheitsnetz geben.

 

Vogelsänger, der derzeit den Vorsitz der Agrarministerkonferenz inne hat, informierte weiterhin über den Stand der Diskussion zur Gesundheit und Robustheit landwirtschaftlicher Nutztiere im Rahmen der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe zur Förderung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK).

 

Ende Januar haben die Agrarminister im Umlaufverfahren den neuen Fördergrundsatz Gesundheit und Robustheit landwirtschaftlicher Nutztiere beschlossen und der EU zur Genehmigung vorgelegt. Er soll sicherstellen, dass im Rahmen GAK-Fördermaßnahme „Verbesserung der genetischen Qualität“ weiterhin die Unterstützung der Milchleistungsprüfung erfolgen kann. Förderfähig ist demnach die Erfassung von Merkmalen, die der Förderung von Gesundheit und Robustheit der Tiere dienen.  Merkmalskomplexe können im Rahmen der Milchleistungsprüfung erfasst werden. Die dafür erforderliche Förderrichtlinie wird derzeit abgestimmt.

Über die Tierzuchtrichtlinie stellt das Land für die Förderung der Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung in diesem Jahr 820.000 Euro zur Verfügung. Die Richtlinie läuft Ende des Jahres aus. Das Ministerium strebt eine Verlängerung an. Die dafür erforderlichen Mittel sind für den Haushalt 2015 und darüber hinaus angemeldet.

 

Zum Stichtag 3. November 2013 gab es im Land Brandenburg 561.500 Rinder. Das waren knapp 2.700 Rinder (plus 0,5 Prozent) mehr als im Mai desselben Jahres.

Die Zahl der Milchkühe erhöhte sich gegenüber Mai 2013 um 1.400 auf 162.600 Tiere (plus 0,9 Prozent).

 

Im bundesweiten Vergleich ist Brandenburg ein Land mit niedrigem Viehbestand. Mit 0,41 Großvieheinheiten pro Hektar erreicht der Bestand knapp die Hälfte des bundesdeutschen Durchschnitts. Brandenburg bietet somit grundsätzlich gute Voraussetzungen für eine umweltverträgliche Produktion.

 

Vogelsänger: „Deshalb haben wir auch weiter Interesse an Investitionen in die Tierhaltung. Einerseits sind neue hochmoderne und hygienische Ställe immer ein Fortschritt für den Tierschutz und das Tierwohl. Andererseits wäre dadurch auch eine bessere regionale Versorgung der knapp sechs Millionen Einwohner von Berlin und Brandenburg durch die heimische Landwirtschaft möglich.“

 

So beträgt bei Milch der Selbstversorgungsgrad für Berlin und Brandenburg nur knapp 70 Prozent.

 

Im Mittelpunkt der Investitionsförderung durch das Land stehen die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit als auch Tierschutz und Tierwohl in der Nutztierhaltung. Nach dem aktuellen Stand können ab dem vierten Quartal wieder Förderanträge gestellt werden.

 

Top Ten der besten LKV-Milchbetriebe im Land Brandenburg nach Jahresleistung

 

1.            Agrar-GmbH Kienberg, Landkreis Havelland

2.            Paries, Klein-Mutz, Landkreis Oberhavel

3.            Agrargenossenschaft Golßen Landkreis Dahme-Spreewald

4.            GRÜPA-Hof GbR, Klein Mutz, Oberhavel

5.            Agrargenossenschaft Uckro, Landkreis Dahme-Spreewald

6.            Zwiebler, Reichenwalde, Landkreis Oder-Spree

7.            Kränzliner Agrar GmbH Landkreis, Ostprignitz-Ruppin

8.            Bauerngenossenschaft GbR, Wiesenau, Landkreis Oder-Spree

9.            Agrar GmbH Fehrbellin Landkreis, Landkreis Ostprignitz-Ruppin

10.          Dörries GbR, Flatow Landkreis Oberhavel


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