29.09.2014 | 08:40:00 | ID: 18774 | Ressort: Landwirtschaft | Weinbau

Herbstpressekonferenz des Weinbauverbandes Württemberg: Trotz vielfältiger Herausforderungen guter Jahrgang erwartet

Stuttgart (agrar-PR) - Weinbauminister Alexander Bonde: „Ausbau des Weintourismus, neue Anbauregeln und verbesserte Fördermaßnahmen schaffen hervorragende Rahmenbedingungen für den Weinbau im Land“
„Das Genießerland Baden-Württemberg wird maßgeblich geprägt durch unsere Weinberge. Seit vielen Jahrzehnten verleiht der Weinbau unserer Kulturlandschaft deren unverwechselbare Authentizität."

"Dank dem engagierten Einsatz der Weingärtnerinnen und Weingärtner, die alle Herausforderungen der diesjährigen Vegetationsperiode sehr gut gemeistert haben, ist auf den rund 12.000 Hektar württembergischen Rebflächen ein guter Jahrgang 2014 zu erwarten - sowohl in der Quantität als auch in der Qualität", sagte Weinbauminister Alexander Boden am Freitag (26. September) auf der Herbstpressekonferenz des Weinbauverbandes Württemberg in Stuttgart-Rotenberg.

Der Weinbau im Land stehe vor zahlreichen Herausforderungen wie dem Strukturwandel in der Branche, sagte Bonde weiter. Um dem Weinbau in Baden Württemberg gute Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten, seien die zentralen Schwerpunkte der Landesregierung die Ausgestaltung von Fördermaßnahmen im Weinbau, die Umsetzung der neuen Anbauregeln sowie der Ausbau des Weintourismus, so der Minister.

„Zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit werden in Baden-Württemberg für den Zeitraum von 2014 bis 2018 insgesamt 50 Millionen Euro (rund 10 Millionen Euro pro Jahr) Finanzmittel von der EU zur Verfügung gestellt. Mit diesen EU-Mitteln können über das Struktur- und Qualitätsprogramm Weinbau Investitionen in Verarbeitung und Vermarktung sowie die Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen gefördert werden.

Um auf die gestiegenen Investitionskosten im Weinbau zu reagieren, haben wir die Fördersätze der Umstellung von Rebflächen für entsprechende Maßnahmen im Jahr 2014 erhöht. Damit leistet das Land einen wichtigen Beitrag, den Winzerinnen und Winzern hervorragende Zukunftsperspektiven zu ermöglichen und unsere Kulturlandschaft langfristig zu erhalten“, betonte Bonde. 

Mehr Fördermittel für Steillagenweinbau und ökologischen Landbau

„Wir sind sehr froh darüber, dass mit der Neuausrichtung der Agrarpolitik in der anstehenden neuen EU-Förderperiode Weinbaubetriebe ab 2015 auch direkte, produktionsunabhängige Flächenprämien (Zahlungsansprüche) für Rebflächen erhalten können. Zudem werden wir über das neue Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) ab 2015 die Prämien sowohl für den ökologischen Landbau als auch für den Steillagenweinbau erhöhen.

Da uns die Erhaltung der weinbaulich, touristisch und ökologisch außerordentlich bedeutsamen Steillagen sehr am Herzen liegt, wird der Steillagenweinbau mit einer Prämienerhöhung von bisher 350  auf die EU-Obergrenze von 900 Euro pro Hektar deutlich stärker gefördert als bisher. So kann der Steillagenweinbau, der unserer Kulturlandschaft ihren besonderen, unverwechselbaren Reiz verleiht, weiterbestehen“, fügte der Minister hinzu.

Neue Anbauregeln 2016 sichern langfristig Kulturlandschaft und Qualität

„Bei der Umsetzung der neuen Anbauregeln sind unsere wichtigsten Ziele die Sicherung der gewachsenen Weinkulturlandschaft und der Erhalt des Qualitätsweinbaus in guten Lagen. Ab dem 1. Januar 2016 wird es ein neues Autorisierungssystem mit einem jährlich begrenzten Zuwachs an Rebflächen geben.

Aktuell wird diese jährliche Zuwachsmarge auf Bundesebene und zwischen den weinbautreibenden Bundesländern diskutiert, wobei wir einen jährlichen Zuwachswert von 0,3 bis 0,5 Prozent anstreben. Das würde für Baden-Württemberg jährliche Neuanpflanzungen im Umfang von maximal 80 bis 120 Hektar bedeuten“, berichtete Bonde über die derzeitigen Verhandlungen.

In den nächsten Monaten geht es nun darum, zwischen Bund und Land und vor allem innerhalb Baden-Württembergs auf der Basis des EU-Rechts spezifische Kriterien zur Vergabe von Neuanpflanzungsrechten ab 2016 zu diskutieren und festzulegen, erklärte der Minister.

Land fördert Weintourismus

„Wein ist ein zentraler Genussbotschafter für das Genießerland Baden-Württemberg. Bei kaum einem anderen Produkt lassen sich Natur, Genuss und Tourismus so kongenial miteinander verknüpfen wie beim Wein. Der Weintourismus ermöglicht es, viele Stärken unseres Genießerlandes gleichzeitig zur Geltung bringen – hier liegt noch hohes Entwicklungspotenzial“, sagte Bonde.

Das Land Baden-Württemberg unterstütze den Ausbau des Weintourismus durch mehrere Initiativen. So seien beispielsweise an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg (LVWO) Weinerlebnisführerinnen und -führer und seit 2013 in einem Aufbaulehrgang Weindozenteninnen und Weindozenten für Württemberg ausgebildet worden.

„Die Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg entwickelt zudem seit 2013 das Projekt ,Wege durch den Weinsüden‘ weiter, bei dem verschiedene Angebote zusammen geführt werden und gemeinsam vermarktet werden. Dabei ist auch ein neuer Württemberger Weinradweg geplant worden“, berichtete der Minister abschließend.

Hintergrundinformationen:

Um auf die gestiegenen Investitionskosten im Weinbau zu reagieren, hat das Land die Fördersätze der Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen erhöht:

- in den Flachlagen von 5.000 € auf 7.000 € pro Hektar
- in Lagen mit über 30 % Hangneigung von 10.000 € auf 12.000 € pro Hektar
- in den Lagen mit über 45 % Hangneigung sowie Querterrassen von 15.000 € auf 18.000 € pro Hektar und
- in den Mauersteillagen bzw. den Handarbeitslagen von 28.000 € auf 32.000 € pro Hektar.


Christa Krause
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