12.09.2011 | 12:30:00 | ID: 10653 | Ressort: Landwirtschaft | Weinbau

Herbstpressekonferenz des Württembergischen Weinbauverbandes

Stuttgart (agrar-PR) - "In Württemberg wird für 2011 ein mengenmäßig sehr guter Jahrgang erwartet, der aufgrund des warmen Frühlings und Frühsommers auch allen Qualitätsansprüchen gerecht wird."
"Durch einen guten Abverkauf der Weine sind die Keller leer und die Freude auf den Jahrgang 2011 ist groß", sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, am Montag (12. September) bei der Herbstpressekonferenz des Weinbauverbandes Württemberg in Vaihingen an der Enz (Landkreis Ludwigsburg). Allerdings sei in einigen Regionen aufgrund der Spätfröste Anfang Mai dieses Jahres ein Totalausfall der Ernte entstanden. Besonders betroffen seien die nordöstlichen Landesteile, vor allem das Taubertal, das Kocher-Jagstgebiet und auch das württembergische Unterland.

"Die Landesregierung hat den betroffenen Betrieben zugesichert, schnell und unbürokratisch zu helfen. Mit dem Nachtragshaushalt für 2011 konnten wir sieben Millionen Euro an direkter Hilfe bereitstellen, die noch in diesem Jahr ausbezahlt werden", betonte Bonde. Bis zum 31. Oktober sollten die Betriebe entsprechende Anträge stellen. Im Rahmen der Frostbeihilfe könne der entstandene Schaden in einer Höhe von bis zu 80 Prozent ausgeglichen werden. "Neben den Beihilfen ist es auch sehr wichtig, dass Solidarität innerhalb der Branche geübt und es den frostgeschädigten Betrieben ermöglicht wird, Weine aus anderen Regionen zuzukaufen", betonte der Minister.


Änderung der Landesweinverordnung: Neue Rebsorten für Anbau freigegeben

Die Liste der für das Anbaugebiet Württemberg zugelassenen Rebsorten werde im Rahmen der Landesweinverordnung erweitert. Diese Sorten seien damit für den allgemeinen Anbau freigegeben. Durch den Einsatz pilzresistenter Rebsorten könnten die Betriebe den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zurückfahren. Das leiste einen bedeutenden Beitrag zum Umweltschutz. Im Wesentlichen gehe es dabei um pilzresistente Rebsorten wie Baron oder Carbernet Carbon. "Die pilzresistenten Rebsorten werden mittlerweile landesweit auf einer Fläche von rund 500 Hektar vorwiegend von ökologisch wirtschaftenden Betrieben angebaut", so Bonde. Selbstverständlich solle Württemberg auch weiterhin für die traditionellen Rebsorten wie Riesling, Trollinger und Lemberger stehen. Es sei aber wichtig, dass die Zukunftspotenziale neuer, gerade resistenter Rebsorten getestet würden. "Am Ende wird der Verbraucher entscheiden, welche Rebsorten im Anbau dominieren", erklärte Bonde.


Ökologischer Weinbau wird gefördert

Der Umfang ökologisch bewirtschafteter Rebflächen betrage landesweit etwa 1.200 Hektar und damit fünf Prozent der Gesamtrebfläche. Diese Fläche lasse sich nach Expertenmeinung Schritt für Schritt erweitern. "Die grün-rote Landesregierung hat ein besonderes Auge auf Nachhaltigkeit und ökologische Produktionssysteme. Unser Ziel ist daher der Ausbau ökologisch bewirtschafteter Flächen. Deshalb heben wir den von der Vorgängerregierung beschlossenen Stopp der Förderung bei der Umstellung von konventionellem auf ökologischen Weinbau wieder auf", betonte Bonde.

Auch mit Blick auf die Agrarpolitik der Europäischen Union werde die Landesregierung die Weinwirtschaft unterstützen. "Für Baden-Württemberg ist es wichtig, dass die bewährten Anbauregeln im Weinbau weitergeführt werden.

Ich werde jede Gelegenheit nutzen, mich für die Weiterführung des Anbaustopps einzusetzen", versicherte Minister Bonde. Dazu veranstalte Baden-Württemberg im November dieses Jahres ein weinbaupolitisches Gespräch mit Weinbauverbänden, Europaabgeordneten und der EU-Kommission zum Thema Anbaustopp in Brüssel.


Broschüre zu Weinberg-Trockenmauern vorgestellt

Weinbergsmauern in Trockenbauweise seien einzigartige Refugien und wertvolle Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten. "Diese Lebensräume sind damit ein wichtiger Faktor zum Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt", so Bonde. Im Land gebe es rund 1.000 Hektar Terrassenweinberge mit Trockenmauern, insbesondere entlang des Neckars. Um diese Anbauweise zu erhalten, habe die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Heidelberg in Zusammenarbeit mit den beiden Weinbauanstalten in Freiburg und Weinsberg eine Broschüre zum Trockenmauerbau in Weinbau-Steillagen erstellt. Diese solle Fachkenntnisse zum Bau von Trockenmauern vermitteln und bewahren.

"In dieser Broschüre ist altes Wissen rund um den Trockenmauerbau festgehalten. Damit kommen wir dem Ziel, Trockenmauern auszubauen und zum Erhalt der Artenvielfalt beizutragen, wieder ein Stück näher", so der Minister. (PD)
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