16.09.2011 | 12:40:00 | ID: 10707 | Ressort: Landwirtschaft | Weinbau

Knapp 2,2 Millionen Hektoliter Weinmost in Baden-Württemberg erwartet

Stuttgart (agrar-PR) - Die Ernte der frühen Rebsorten hat bereits begonnen. Die Hauptlese steht unmittelbar bevor: der richtige Zeitpunkt also für eine erste Mengenschätzung des Statistischen Landesamtes.
Danach zeichnet sich zum Stand von Ende August für das Anbaugebiet Baden ein möglicher Mostertrag von 88 Hektoliter je Hektar (hl/ha) und für Württemberg von 73 hl/ha ab, bei allerdings ausgeprägten regionalen und sortenspezifischen Unterschieden. Bei dem bisherigen Umfang der Ertragsrebfläche entspräche dies einer voraussichtlichen Weinmosternte im Land von knapp 2,2 Millionen hl (970.000 hl Weiß- und 1,21 Mill. hl Rotmost). Im Vorjahr waren 1,87 Mill. hl Weinmost (ohne Abstichverluste und Selbstbehalt der Erzeugerbetriebe), davon 777.000 hl Weiß- und 1,09 Mill. hl Rotmost, geherbstet worden. Das langjährige Mittel 2001/2010 der Weinmosternte insgesamt im Land beläuft sich auf knapp 2,4 Mill. hl, davon 987.000 hl Weiß- und 1,40 Mill. hl Rotmost. Von der diesjährigen Weinmosternte entfallen nach derzeitigem Stand voraussichtlich 1,36 Mill. hl auf das Anbaugebiet Baden sowie 819.000 hl auf Württemberg.

Die extremen Nachtfröste Anfang Mai mit Temperaturen von -5 Grad Celsius und darunter drücken dem Weinjahrgang 2011 ihren Stempel auf: Triebe und Gescheine (der Blütenstand der Weinrebe) erfroren. Die Reben trieben dann teilweise erneut aus, so dass am selben Rebstock jetzt Trauben der 2. Generation oder sogar mehrerer Generationen zur Lese anstehen. Welche Mengen diese Trauben bringen und ob sie den Qualitätsansprüchen genügen, ist derzeit nur schwer abzuschätzen. Zitat eines Winzers: »Von einer Traubenlese kann zur Zeit nicht geredet werden; eher von einer Suche nach Trauben zu verschiedenen Reifeterminen.« Betroffen waren neben dem badischen Weinbaubereich Tauberfranken hauptsächlich die württembergischen Bereiche Kocher-Jagst-Tauber und das Württembergische Unterland. Die Erträge werden in den Bereichen Tauberfranken und Kocher-Jagst-Tauber auf rund 27 hl/ha veranschlagt. Im Weinbaubereich Württembergisch Unterland werden immerhin 68 hl/ha erwartet; zum Vergleich: üblicherweise kann dort mit einem Ertrag von rund 100 hl/ha (Mittel 2001/2010: 103,6 hl/ha) gerechnet werden.

Dabei kamen die Reben bei der warmen Frühjahrstrockenheit sehr früh aus den Startlöchern. Gegenüber einem Durchschnittsjahr sind die Trauben in ihrer Entwicklung und Reife auch heute noch rund zwei Wochen voraus. Der Nachteil eines frühen Jahrgangs sind die hohen Tages- und Nachttemperaturen während der Traubenreife und der Lese. Das birgt die Gefahr von Fäulnis und damit von Essigstichentwicklung. Entscheidend für die Qualität des Jahrgangs ist damit nicht zuletzt die selektive Lese mit dem Herausschneiden botrytisbefallener, essigfauler Traubenteile. Nachgetriebene Trauben zu lesen macht eigentlich nur dann Sinn, wenn sie deutlich über der Qualitätsgrenze liegen und gesund sind. (StaLa BW)
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