29.04.2013 | 08:20:00 | ID: 14976 | Ressort: Landwirtschaft | Weinbau

Ministerialdirektor Wolfgang Reimer: „Weine aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten verbinden anspruchsvollen Genuss mit umweltfreundlichem Weinbau“

Stuttgart (agrar-PR) - Staatsmedaille in Gold geht an Obstbaupionier Bruno Brugger - Tagungen zu Ökologischem Wein- und Obstbau stellen Stand der Forschung bei ökologischer Bewirtschaftung vor
„Rund die Hälfte aller obstanbauenden Betriebe in Deutschland befindet sich in Baden-Württemberg. Der Obstbau ist auch wesentlicher Bestandteil des Aktionsplans der Landesregierung ‚Bio aus Baden-Württemberg‘. Fast zehn Prozent des erzeugten Kernobstes werden heute schon nach den Regelungen der EU-Öko-Verordnung produziert.

Ich wünsche daher der Fachtagung ‚Ökologischer Obstbau‘, die mit hochkarätigen internationalen Experten Konzepte für den Ökoobstbau vorstellt und diskutiert, eine gute Resonanz bei den Praktikern. Ich freue mich besonders, heute dem Obstbaupionier Bruno Brugger aus Friedrichshafen die Staatsmedaille in Gold überreichen zu können.

Nicht zuletzt freue ich mich darauf, mit der rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken die Preise für 63 ausgezeichnete Weine aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten übergeben zu können, die anspruchsvollen Genuss mit umweltfreundlichem Weinbau verbinden“, sagte der Amtschef im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Ministerialdirektor Wolfgang Reimer, am Freitag (26. April) auf der Landesmesse Stuttgart.


Staatsmedaille in Gold für Obstbaupionier Bruno Brugger

Besondere Verdienste in der Technik für ökologischen Obstbau hat sich Bruno Brugger aus Friedrichshafen-Spaltenstein erworben. „Bruno Brugger ist ein Pionier für den Öko-Obstbau. Er hat 1973 als einer der ersten seinen Betrieb auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt.

Die damals noch arbeitsintensive Entfernung von Beikräutern hat Brugger als echter Tüftler mit selbst entwickelten mechanischen Bearbeitungsgeräten gelöst. Er hat schon vor 40 Jahren Blütenpflanzen in den Obstanlagen ausgesät, um die ökologische Vielfalt zu erhöhen und Nützlinge zu fördern. Auch hier hat er Pionierarbeit geleistet und den Grundstein für die Weiterentwicklung gelegt, die im Rahmen der aktuellen Tagung vorgestellt wird. Zudem hat Brugger schon in den Achtzigern auf neue Apfelsorten gesetzt, die von Natur aus gegen einige Pflanzenkrankheiten unempfindlich sind.

Bruno Brugger hat sich aber nicht damit zufrieden gegeben, seinen Betrieb vorbildlich zu bewirtschaften – er hat auch viele junge Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter auf seinem Hof ausgebildet und sein Wissen und seine Erfahrungen gerne weitergegeben. Mit seiner Arbeit hat sich hat sich Bruno Brugger europaweit als Pionier für den Öko-Obstbau und seine technischen Entwicklungen einen Namen gemacht. Ich freue mich sehr, ihm heute die Staatsmedaille in Gold für sein beeindruckendes Lebenswerk überreichen zu können“, sagte Ministerialdirektor Reimer in seiner Laudatio.


Preise für hervorragende Weine aus Öko-Rebsorten

Der Schwerpunkt der Tagung „Ökologischer Weinbau“ lag auf dem Thema pilzwiderstandsfähiger Rebsorten. Pilzkrankheiten wie Mehltau treten bei herkömmlichen Rebsorten regelmäßig auf und müssen dann bekämpft werden. Pilzwiderstandsfähige Rebsorten (PIWIs) sind von Natur aus resistent gegen verschiedene Pilzkrankheiten, dadurch ist ein Spritzmitteleinsatz nur noch in geringem Umfang notwendig.

„Die PIWIs leisten einen wichtigen Beitrag zur Ökologisierung des Weinbaus. Gerade in Baden-Württemberg können wir auch auf eine lange Tradition zur Züchtung von PIWIs zurückblicken. Das Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg hat bis heute 14 bedeutende pilzwiderstandsfähige Keltertrauben gezüchtet“, so Reimer. Die Freiburger Sorten seien bereits in rund 35 Ländern innerhalb und außerhalb der EU im Anbau.

„Durch die Züchtungsfortschritte der letzten Jahrzehnte können aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten hervorragende Weinqualitäten erzeugt werden. So gesellt sich anspruchsvoller Genuss zum Gewinn für Natur und Umwelt“, sagte Reimer anlässlich der Preisverleihung „PIWI International“. Ziel dieses Wettbewerbs ist es, die Charakteristik und Vielfalt der Weine aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten einem breiten Publikum bekannt zu machen.


Hintergrundinformationen zu den PIWI-Weinpreisen:

Zum Wettbewerb von PIWI International e.V. wurden im Dezember 2012 in Bad Dürkheim 239 Weine aus acht Ländern angestellt. Die Beurteilung der Weine erfolgte durch die Agentur WINE System, die von ECOVIN und PIWI International beauftragt wurde, nach einem internationalen Standard.

15mal vergaben die Juroren „Großes Gold“ und 48mal „Gold“. 94 Weine errangen „Silber“. Im Rahmen der Tagung „Ökologischer Weinbau“ werden die Weinpreise an die anwesenden Sieger aus der Kategorie „Großes Gold“ und „Gold“ überreicht.

Eine Liste der Betriebe kann über den Link www.piwi-international.org abgerufen werden. (PD)
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