17.08.2011 | 13:14:00 | ID: 10415 | Ressort: Landwirtschaft | Weinbau

Ministerin Puttrich startet Weinlese an der Hessischen Bergstraße

Wiesbaden (agrar-PR) - Die hessische Landwirtschaftsministerin Lucia Puttrich eröffnete mit der Sorte Frühburgunder am Mittwoch die Weinlese an der Hessischen Bergstraße.
Sie besuchte dort den Betrieb Antes in Heppenheim und informierte sich über die Rebenzüchtung und damit verbundene weinrechtliche Themen. Über den aktuellen Stand der Traubengesundheit und die Ertragserwartungen unterrichtete der Weinbauverband Hessische Bergstraße. „Die Trauben sehen gut aus und die Winzer werden wieder hervorragende Weine präsentieren“, sagte Puttrich.

Nach der warmen Frühjahrswitterung kam es zu einem Vegetationsvorsprung von 3-4 Wochen, der durch den kühlen Sommer auf etwa 2 Wochen zurückgegangen ist. Die Traubenreife des Frühburgunders tritt zum frühesten bekannten Zeitpunkt ein. „Das ermöglicht den sehr zeitigen Start der Lese“, sagte Puttrich.

Die Hessische Bergstraße wurde im Frühjahr von Frostschäden verschont. Die Trockenheit auf schwierigen Standorten führte vereinzelt zu Verrieselungen der Blüte. Da bisher keine Hagelschäden auftraten, blicken die Winzer optimistisch auf die Lese und erwarten eine leicht überdurchschnittliche Ernte von etwa 80 Hektolitern je Hektar. Aufgrund der geringen Ernten in 2009 und 2010 sind die Keller weitgehend geleert. „Die Keller werden wieder aufgefüllt, darüber werden sich die Winzer freuen“, so die Ministerin.

Das Weinbaugebiet Hessische Bergstraße, einschließlich der Weininsel in Groß-Umstadt, bildet mit nur 439 ha Rebfläche (im Ertrag 425 ha) mittlerweile das kleinste deutsche Anbaugebiet (Mittelrhein 461 ha, Sachsen 462, Saale-Unstrut 685; Rheingau 3.125 ha, Rheinhessen 26.444 ha). Im Gegensatz zum stark einzelbetrieblich geprägten Anbaugebiet Rheingau, bilden an der Bergstraße die beiden Genossenschaften in Groß-Umstadt und Heppenheim den Schwerpunkt. Der Anteil der Genossenschaften im Rheingau liegt bei 5 Prozent der Ertragsrebfläche, an der Bergstraße bei 62 Prozent.

Insgesamt bewirtschaften 501 Winzerfamilien entlang der Bergstraße 265 Hektar Rebfläche in Kooperation der Bergsträßer Winzer eG. Die Weinberge werden nach naturnahen Gesichtspunkten bearbeitet, dazu gehört eine natürliche Begrünung der Weinberge. Mit 52 Prozent der Rebfläche dominiert bei den Weißweinen der Riesling, gefolgt von jeweils 9 Prozent Müller-Thurgau (Rivaner) und Grauem Burgunder (Ruländer) und je 3 Prozent Silvaner und Kerner. Bei den Rotweinsorten ist der Blaue Spätburgunder mit 15 Prozent im Gesamtsortiment die zweitwichtigste Rebsorte, gefolgt von St. Laurent, Dornfelder, Frühburgunder und Merlot. Spezialitäten sind edelsüße Weine von der Auslese bis zur Trockenbeerenauslese und dem Eiswein.

Auf einer Rebfläche von rund 42 ha ist Antes der größte Rebveredelungsbetrieb an der Hessischen Bergstraße und der 11. größte Betriebe in Hessen. In Deutschland werden jährlich zw. 16 und 17 Mio. Reben produziert, davon rund 900.000 in Hessen. Der Jahresbedarf bei einer Umtriebsrate von ca. 2 Prozent der Reben beträgt ca. 10 Mio. Reben. (PD)
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