31.03.2011 | 06:24:00 | ID: 8870 | Ressort: Landwirtschaft | Weinbau

Niedrigste Weinerzeugung in Bayern seit 25 Jahren

München (agrar-PR) - Sowohl Quantität als auch Qualität der bayerischen Weinerzeugung waren 2010 durch die ungünstigen Witterungsverhältnisse erheblich beeinträchtigt.
Im vergangenen Jahr wurden von den bayerischen Winzern lediglich 336.600 Hektoliter Wein (einschließlich Traubenmost) erzeugt, die niedrigste Menge seit 25 Jahren. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung weiter mitteilt, waren dies fast 22 Prozent oder gut 94.000 Hektoliter weniger als im Vorjahr. Mit 161.400 Hektoliter waren nur knapp 48 Prozent (Vorjahr fast 86 Prozent) Qualitätswein mit Prädikat. Bundesweit lag der Anteil der Prädikatsweine allerdings noch niedriger bei rund 23 Prozent.

Im Jahr 2010 war die Weinernte in Bayern durch die ungünstigen Wetterbedingungen erheblich beeinträchtigt. Aufgrund des vielen Niederschlags im August waren viele Trauben von Fäulnis betroffen. Der hieraus resultierende Rückgang der Weinmosternte gegenüber dem Vorjahr um gut ein Fünftel führte entsprechend zu einer deutlich geringeren Weinerzeugung im Freistaat. Gemäß den per EU-Verordnung vorgeschriebenen Meldungen zur Weinbaukartei haben die bayerischen Winzer im letzten Jahr rund 336.600 Hektoliter Wein und Traubenmost erzeugt. Dies waren 94.100 Hektoliter oder 21,8 Prozent weniger als im Vorjahr und stellt damit die niedrigste Weinerzeugung in Bayern seit 25 Jahren dar. Trotz dieses hohen Rückgangs schnitten die Winzer in Bayern immer noch besser ab, als die Weinbauern im übrigen Bundesgebiet, denn bundesweit verringerte sich die Weinerzeugung gegenüber 2009 um gut 25 Prozent.

77,3 Prozent der bayerischen Weinerzeugung entfielen auf Weißwein (260.200 Hektoliter), 22,7 Prozent (76.400 Hektoliter) auf Rotwein einschließlich Roséwein und Rotling. Gegenüber 2009 bedeutet dies ein Minus von 23,8 Prozent beim Weißwein und von 14,5 Prozent beim Rotwein.

Die widrigen Witterungsverhältnisse hatten auch deutliche Auswirkungen auf die Weinqualität. Lediglich 47,9 Prozent (161.400 Hektoliter) des Jahrgangs 2010 konnten als Qualitätswein mit Prädikat (z.B. Kabinett, Spätlese, Auslese) deklariert werden. Im Spitzenjahr 2009 waren es fast 86 Prozent (369.600 Hektoliter) und in den beiden vorangegangenen Jahren 2007 und 2008 immerhin jeweils gut 60 Prozent. Dennoch blieb auch 2010 der Anteil der in Bayern erzeugten Prädikatsweine wieder deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 23,4 Prozent. Merkliche Unterschiede hinsichtlich der Qualität zeigen sich zwischen Weiß- und Rotwein. Während beim Weißwein fast 60 Prozent (151.500 Hektoliter) den Zusatz „mit Prädikat“ erhielten, waren es bei den Rotweinen lediglich knapp 13 Prozent (9.900 Hektoliter). Gut die Hälfte der Weinerzeugung (173.600 Hektoliter) entfielen auf Qualitätsweine b. A. (bestimmtes Anbaugebiet) - im Vorjahr waren es nur knapp 14 Prozent - und lediglich 0,5 Prozent (1.700 Hektoliter) der Weine blieb unterhalb der Qualitätsweinstufe.

Gut 99 Prozent (333.600 Hektoliter) der bayerischen Weinerzeugung stammten aus dem Anbaugebiet Franken, lediglich 0,9 Prozent (3.000 Hektoliter) aus den übrigen Gebieten (bayerischer Teil am Bodensee und Untergebiete der Donau in der Oberpfalz). An der deutschen Weinerzeugung des Jahres 2010 wiesen die bayerischen Winzer einen Anteil von fast 5 Prozent auf. Damit belegen sie mit deutlichem Abstand hinter Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, deren Winzer zusammen über neun Zehntel des deutschen Weins erzeugten, den dritten Platz. Mehr als doppelt so hoch war der bayerische Anteil mit 10,0 Prozent jedoch bei den Prädikatsweinen. (LfStaD)
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