05.09.2011 | 14:40:00 | ID: 10604 | Ressort: Landwirtschaft | Weinbau

Pleil: Weinjahr 2011 bringt sehr gute Qualität und zufriedenstellende Menge

Wien (agrar-PR) - "Nach zwei ‚mageren’ Jahren erwarten die österreichischen Weinbauern endlich wieder einen mengenmäßig ausreichenden Weinjahrgang, obwohl es heuer erneut verstärkte Frostschäden aber auch schwere Hagelschäden gegeben hat.
Die Ernteerwartung liegt bei rund 2,4 Mio. hl, was dem durchschnittlichen Verbrauch in Österreich entspricht. Aufgrund des bisherigen Vegetationsverlaufes ist eine sehr gute Qualität, ähnlich dem Weinjahrgang 2007, zu erwarten. Die Zuckergehalte in den Trauben dürften sehr hoch ausfallen, die Säuregehalte deutlich unter dem letzten Jahrgang zu liegen kommen", erklärte der Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes und Vizepräsident der LK Niederösterreich, Josef Pleil. 

 
2011: Frühe Ernte

"Das Jahr 2011 war gekennzeichnet durch einige Hitzeperioden und einen durchwachsenen Juli. Ansonsten hatten die österreichischen Weinbauern im heurigen Jahr, was den Vegetationsverlauf betrifft, mit wenig Problemen zu kämpfen. Der früher Austrieb und eine frühe Blüte lassen nun eine sehr frühe Weinernte erwarten. So ist im Burgenland die Weinlese der Frühsorten für Most und Sturm bereits in vollem Gange", so Pleil weiter.

 
2011: Fröste, schwere Unwetter

"Im Gegensatz zum eher ruhigen Vegetationsverlauf brachten Wetterkapriolen vermehrt Fröste und Hagelunwetter in beträchtlichem Ausmaß", so Pleil im Rückblick auf das Weinjahr 2011.

Pleil weiter: "So beschädigten ein strenger Winterfrost und eine Spätfrostnacht Anfang Mai rund 4.500 ha Weinflächen im Burgenland und in Niederösterreich. Der dadurch entstandene Schaden betrug rund 6,3 Mio. Euro. Aber nicht nur Frost, auch Hagel kennzeichnet das heurige Jahr deutlich. Mehr als 4.200 ha Weinflächen sind bisher durch Hagelschläge in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Schäden, die durch Hagelunwetter an Weinkulturen entstanden sind, summieren sich auf bisher 7,8 Mio. Euro. Besonders hervorzuheben ist das Hagelereignis vom 23. Juni in den burgenländischen Weinbauregionen Neusiedlersee und Blaufränkischland, in denen es an rund 1.600 Hektar Weinflächen teilweise zu schwersten Hagelschäden kam.

Weitere Hagelunwetter mit teilweise massiven Schäden im Weinbau gab es in Niederösterreich am 3. und 4. Juni (Gebiete: Weinviertel und Carnuntum), in Wien am 4. Juni (Gebiete: Döbling und Stammersdorf) und in der Steiermark am 5. Juni (Weinbaugebiet Südsteiermark) sowie zuletzt am 1. September ebenfalls im Weinbaugebiet Südoststeiermark.

 
Sturm: Genug Trauben vorhanden

"Die Traubenernte für heimischen Sturm ist bereits voll im Gange und es besteht überhaupt kein Bedarf an Importen von gärendem Traubensaft aus Italien oder sonst wo her. Es sind genug heimische Trauben vorhanden, um die österreichischen Sturm-Freunde zufrieden zu stellen. Ausländische, über weite Strecken transportierte gärende Getränke, sind weder frisch, noch klimafreundlich und mit Sicherheit auch nicht besonders bekömmlich". stellte Pleil weiter fest.


Was ist Sturm?

In vielen Weinbaugebieten Österreichs gibt es spezielle Traubensorten, wie Bouvier, die ausschließlich für die Sturmerzeugung verwendet werden. Sturm ist daher ein saisonales Getränk, hergestellt aus österreichischen Trauben. Sturm ist eine traditionelle geschützte Bezeichnung für einen in Gärung befindlichen Trau-benmost, der ausschließlich aus österreichischen Trauben erzeugt wurde, und zwischen 1. August und 31. Dezember des Erntejahres in Verkehr gebracht werden darf. Sturm darf daher nur aus frischen Trauben bzw. Traubenmost hergestellt werden, und ist auch nicht haltbar. Idealerweise wird er daher auch im unmittelbaren Umfeld seiner Erzeugung getrunken. Importierter gärender Traubenmost darf nicht als Sturm bezeichnet werden. (lk-ö)
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