06.11.2020 | 11:25:00 | ID: 29356 | Ressort: Landwirtschaft | Weinbau

Rund 64.500 Hektar bestockte Rebfläche in Rheinland-Pfalz

Mainz (agrar-PR) - Rheinland-Pfalz verfügt aktuell - nach einer vorläufigen Auswertung der Weinbaukartei - über eine bestockte Rebfläche zur Keltertraubenproduktion von 64.521 Hektar.
Die Anbaufläche nahm nach Angaben des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz gegenüber dem Vorjahr geringfügig um 59 Hektar zu (plus 0,1 Prozent). Die Fläche für Weißweine beträgt 46.655 Hektar (plus 0,6 Prozent) und die mit roten Rebsorten bestockte Fläche 17.865 Hektar (minus 1,2 Prozent). Damit setzte sich der Trend, dass die Winzerinnen und Winzer wieder auf weiße Rebsorten setzen, weiter fort.

Rebsorten

Die weiterhin mit Abstand bedeutendste Rebsorte in Rheinland-Pfalz ist der Riesling mit 17.890 Hektar (38,3 Prozent der Weißweinrebsorten; 27,7 Prozent der gesamten bestockten Rebfläche). Gegenüber dem Vorjahr nahm die Fläche um 113 Hektar zu. An Fläche im Weißweinsegment verloren vor allen Müller-Thurgau, (7.122 Hektar; minus 190 Hektar), Silvaner (2.760 Hektar, minus 96 Hektar) und Kerner (1.683 Hektar; minus 85 Hektar).

Sauvignon blanc konnte unter den zehn wichtigsten Weißweinrebsorten prozentual am stärksten zulegen. Seine Rebfläche ist im Vorjahresvergleich um 10,4 Prozent (plus 123 Hektar) auf aktuell 1.299 Hektar angewachsen. Ruländer (Grauburgunder) ist mit 189 Hektar (plus 4,4 Prozent) auf nunmehr 4.518 Hektar die Sorte mit dem absolut stärksten Rebflächenzuwachs im Vergleich zu 2018. Die weißen Burgundersorten wachsen inzwischen auf 10.150 Hektar (plus 4,2 Prozent) oder 15,7 Prozent der bestockten Rebflächen.

Die Flächenzuwächse beim Weißburgunder und Chardonnay betrugen 114 bzw. 99 Hektar. Weißburgunder wächst jetzt auf 3.618 Hektar und Chardonnay auf 1.856 Hektar. Zur weißen Burgunderfamilie gehört noch der Auxerrois (157 Hektar).

Im roten Segment wiesen nur wenige Sorten einen Flächenzuwachs auf. Mit einem Plus von 29 auf 612 Hektar war beim Merlot die größte Zunahme zu verzeichnen. Spätburgunder (4.272 Hektar) gewann 15 Hektar hinzu. Bezogen auf die Fläche verloren insbesondere Dornfelder (minus 149 Hektar), Portugieser (minus 106 Hektar) und Regent (minus 22 Hektar). Damit setzen sich die Tendenzen aus den Vorjahren fort. Dornfelder kommt noch auf ein Anbauareal von 6.791 Hektar. Die Anbauareale von Portugieser und Regent betragen 2.334 bzw. 1.294 Hektar.

Anbaugebiete

Die sechs Weinanbaugebiete des Landes weisen unterschiedliche Größen und Rebsortenspiegel auf. Die bestockte Rebfläche Rheinhessens, dem größte Anbaugebiet Deutschlands, nahm um 88 Hektar auf 26.948 Hektar zu. Die wichtigsten Rebsorten sind dort Riesling (4.869 Hektar) und Müller-Thurgau (4.004 Hektar) vor Dornfelder mit 3.280 Hektar.

Die Pfalz (23.720 Hektar) verzeichnet einen Rebflächenzuwachs von 37 Hektar. In der Pfalz liegt mit 5.925 Hektar die größte Rieslingfläche, gefolgt von Dornfelder (2.806 Hektar), Ruländer (1.905 Hektar) und Müller-Thurgau (1.742 Hektar) sowie dem Spätburgunder (1.702 Hektar). Im rheinland-pfälzischen Teil des Anbaugebiets Mosel (8.553 Hektar) dominiert der Riesling (5.406 Hektar). Er wächst auf rund 63 Prozent der bestockten Rebfläche von 8.553 Hektar (minus 64 Hektar).

Das Weinanbaugebiet Nahe gehört mit 4.231 Hektar zu den mittelgroßen Anbaugebieten. Die führenden Rebsorten sind Riesling (1.221 Hektar), Müller-Thurgau (501 Hektar) und Dornfelder (405 Hektar). Die Weinbauregion Ahr ist bekannt für ihre Rotweine. Auf gut 82 Prozent der Anbaufläche von 562 Hektar wachsen rote Rebsorten. Angeführt wird das Sortiment vom Spätburgunder (365 Hektar). Am Mittelrhein (445 Hektar) dominiert, wie an der Mosel, der Riesling den Anbau. Sein Anteil beläuft sich dort auf 66 Prozent.

Mit dem Inkrafttreten des neuen EU-Genehmigungssystems für Rebpflanzungen zum 1. Januar 2016 ist ein kommerzieller Weinanbau im gesamten Bundesgebiet zulässig. Die Anlage von Rebflächen zur Weinerzeugung ist somit in Deutschland nicht mehr auf die 13 Weinanbaugebiete begrenzt. Der Umfang von Rebflächen, die dem sogenannten ‚Deutschweingebiet‘ und der geschützten geografischen Angabe (g.g.A). ‚Landwein Rhein‘ zugerechnet werden, beträgt in Rheinland-Pfalz derzeit rund 60 Hektar (plus 9 Hektar). Die deutschen bezeichnungsrechtlichen Vorschriften sind im Weingesetz, in der Weinverordnung und den jeweiligen Landesverordnungen der Weinbau treibenden Bundesländer geregelt.
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