Bad Kreuznach (agrar-PR) -
Dass die unscheinbaren Blüten von Riesling, Silvaner, Dornfelder und Co. sich bereits in der 21. Kalenderwoche öffnen, gab es zuletzt 2007 und ging damals als die Woche der frühesten Rebblüte in Rheinland-Pfalz in die Geschichte ein. Nach frostigem Winter, der sich noch einmal in der ersten Maiwoche mit fatalen Folgen zurückmeldete, aber dann anhaltend schon sommerlichen Witterungsverhältnissen hat die Rebblüte nach Ermittlungen der Landwirtschaftskammer in den Anbaugebieten Pfalz und Rheinhessen bereits flächendeckend eingesetzt; in beiden Regionen gut zwei Wochen vor dem langjährigen Durchschnittstermin.
Eine ähnliche Entwicklung registriert man an der Nahe, aber auch die nördlicheren Regionen Mittelrhein, Mosel und Ahr verzeichnen einen deutlichen Vegetationsvorsprung. Optimal für die gegenwärtige Entwicklung waren milde Temperaturen und wenig Niederschlag. Ein unvermittelter Kälteeinbruch oder Starkniederschläge mit Sturm oder gar Hagel könnten jetzt die Ausbildung der Beeren empfindlich stören. Damit stellt der aktuelle Vegetati¬onsstand eine für die 2011er Ernte bereits entscheidende Phase dar. Im Vorjahr hatten Regen und kühle Temperaturen den Verlauf der Blüte erheblich beeinträchtigt und vielfach zu "Verrieselung", also zum Absstoßen von Fruchtansätzen geführt, wodurch der Ertrag im Herbst erheblich gemindert wurde.
Bei fortgesetzt günstigem Witterungsverlauf werden sowohl örtlich überaus frühe Erntebeginne, andernorts aber auch lange Reifezeiten mit intensiver Aromenausbildung möglich sein, was Hoffnung weckt auf den Ausgleich der frostbedingten Ernteausfälle durch einen Spitzenjahrgang. (lwk-rlp)
