22.08.2011 | 13:13:00 | ID: 10460 | Ressort: Landwirtschaft | Wissenschaft & Forschung

10 Jahre erfolgreiche Schorfbekämpfungsstrategie

Wädenswil (agrar-PR) - Schorf ist die bedeutendste Pilzkrankheit im Schweizer Apfelanbau. Mittels vorbeugender Maßnahmen und gezieltem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kann diese Pflanzenkrankheit unter Kontrolle gebracht werden. Als
Als Pflanzenschutzmittelstrategie empfiehlt die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW einen mehrmaligen Wechsel der Fungizide und Behandlungen gemäß der aktuellen Infektionsgefahr, die auf www.agrometeo.ch laufend publiziert wird. Ein Langzeitversuch in Güttingen belegt die nachhaltige Wirkung dieser Strategie.

Die meisten Apfelsorten, die man in den Läden kaufen kann, sind anfällig für die Schorfkrankheit. Damit diese Äpfel keine Schorfflecken haben oder Schäden erleiden, müssen sie mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Wird ein Pflanzenschutzmittel häufig eingesetzt, verliert es seine Wirkung, da der Schorfpilz Resistenzen entwickeln kann. Eine dauerhaft wirksame Schorfbekämpfung muss deshalb die Bildung von Resistenzen verhindern. Die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW führt auf dem Versuchsbetrieb Güttingen eine Langzeitstudie durch, um die Dauerhaftigkeit einer Strategie zu prüfen.

Seit 2002 werden in einer Parzelle mit den Sorten Golden Delicious und Idared verschiedene Pflanzenschutzmittel so eingesetzt, dass kein Wirkungsverlust gegenüber Schorf und anderen Krankheiten auftritt. Die Strategie beinhaltet Mischungen verschiedener Wirkstoffe, Wirkstoffwechsel nach zwei Behandlungen und optimierte Behandlungszeitpunkte aufgrund von Infektionsberechnungen. Mit dieser Strategie konnte der Befall durch die wichtigen Apfelkrankheiten Schorf, Echter Mehltau und Lagerfäulnis während zehn Jahren auf tiefem Niveau gehalten werden.


Erwartungen der Konsumenten und des Handels

Die aus agronomischer Sicht offensichtlich sinnvolle Strategie mit abwechselndem Wirkstoffeinsatz kann aber zu nachweisbaren Rückständen von mehreren Wirkstoffen auf Äpfeln führen. Diese Rückstände liegen zwar deutlich unter den Grenzwerten, die einen unbedenklichen Konsum der Früchte garantieren. Verschiedene Seiten fordern trotzdem eine Reduktion der Pflanzenschutzmittel-Rückstände. ACW will deshalb herausfinden, ob man Rückstände vermeiden kann, ohne dass Schorf Ernteverluste verursacht.


Wissenstransfer der Forschungsergebnisse

Gemeinsam mit der kantonalen Beratung sorgt ACW mit Informationsveranstaltungen für Produzenten dafür, die neuen Erkenntnisse in der Integrierten Apfelproduktion umzusetzen. Empfehlungen für die Bekämpfung von Schorf und anderen Schaderregern werden in Flugschriften vermittelt. Darüber hinaus informiert die Website www.agrometeo.ch über die derzeitige Lage und ein Bulletin über aktuell sinnvolle Pflanzenschutzmaßnahmen. (acw) 



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