04.04.2011 | 14:55:00 | ID: 8958 | Ressort: Landwirtschaft | Wissenschaft & Forschung

Agrarumweltmaßnahmen für den Klimaschutz in Hohenheim diskutiert

Stuttgart/Hohenheim (agrar-PR) - An der 37. Hohenheimer Umwelttagung erörterten Agrarfachleute Möglichkeiten und Chancen von Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft.
„Landwirtschaft und Klimawandel: Agrarumweltmaßnahmen für den Klimaschutz" lautete das Thema der 37. Hohenheimer Umwelttagung, über das vergangenen Freitag an der Universität Hohenheim rund 150 Fachleute aus Forschung und Politik diskutierten. Moderator Thomas Hagenauer, Redaktionsleiter von SWR4 Radio Tübingen, führte durch das Programm, zu dem zahlreiche Experten aus ganz Deutschland Beiträge leisteten.

Der Klimawandel stellt die Landwirte weltweit vor große Herausforderungen, da die veränderten Grundbedingungen sowie eine Zunahme von Extremereignissen angepasste Anbaumethoden erfordern. Der weltweite Bedarf an Biomasse steigt überdies durch starkes Wachstum der Weltbevölkerung, zunehmenden Fleischkonsum und den Bedarf zur Bioenergieerzeugung. Andererseits entstehen auch durch die Landbewirtschaftung Treibhausgasemissionen, deren Reduzierung in den letzten Jahren stark im Fokus der Wissenschaft stand.

Die Landwirtschaft habe von allen menschlichen Aktivitäten den stärksten Einfluss auf die Ökosysteme, betonte Prof. Joachim Sauerborn, Dekan der agrarwissenschaftlichen Fakultät in Hohenheim, in seiner Begrüßungsansprache: „Wir haben das Problem, dass die Belastung der Ökosysteme zunimmt, während deren Leistung abnimmt.“ Es gelte also, in Zukunft eine Balance zwischen den ökonomischen Zielen, dem Ressourcenschutz und dem Erhalt der Ökosystem-Funktionen zur Nahrungsmittelerzeugung zu erreichen. Die Ertragserwartung gehe bis 2050 aufgrund des Klimawandels weltweit um rund 9 Prozent zurück.

Diesen globalen Auswirkungen müsse die Agrarpolitik immer im Blick behalten, beteuerte Ministerialdirigent Joachim Hauck vom Agrarministerium Baden-Württemberg. „Klimaschutzmaßnahmen wirken sich immer auf Ökonomie, Ökologie und auf den sozialen Bereich aus“, erläuterte er die Komplexität der Thematik. Im kürzlich beschlossenen Klimaschutzkonzept 2020PLUS des Landes steht als Ziel für die Landwirtschaft, die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 40 % gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren.

In den anschließenden Fachvorträgen wurden verschiedene Maßnahmen zur Minderung der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen erörtert. Prof. Karl Stahr vom Institut für Bodenkunde und Standortslehre in Hohenheim stellte zusammenfassend fest: „Die forstliche Nutzung ist generell ein Klimapuffer, die landwirtschaftliche kann es sein.“

Interessant ist jedoch auch eine Erweiterung der Betrachtungsweise auf das gesamte Bedürfnisfeld Ernährung. Schätzungen besagen, dass europaweit rund 40 % aller Treibhausgasemissionen aus diesem Bedürfnisfeld stammen, führte Dr. Erika Claupein vom Max-Rubner-Institut in Karlsruhe aus. Innerhalb der Produktionskette entfielen dabei 52 % auf die landwirtschaftliche Erzeugung, 6 % auf die industrielle Verarbeitung, 13 % auf Handel und Distribution sowie 29 % auf die Verbraucheraktivitäten. Claupeins Appell angesichts dieser Zahlen: Für wirksamen Klimaschutz ist letztlich auch ein individueller Verzicht bzw. ein Maßhalten des Einzelnen zukünftig unumgänglich. (Proplanta)
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Klimawandel (Foto: Proplanta)
Klimawandel (Foto: Proplanta)
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Landwirtschaft und Klimawandel - 37. Hohenheimer Umwelttagung (Foto: Proplanta)
Landwirtschaft und Klimawandel - 37. Hohenheimer Umwelttagung (Foto: Proplanta)
Landwirtschaft und Klimawandel - 37. Hohenheimer Umwelttagung (Foto: Proplanta)
Diskussionen am Rande der 37. Hohenheimer Umwelttagung (Foto: Proplanta)
Diskussionen am Rande der 37. Hohenheimer Umwelttagung (Foto: Proplanta)
Diskussionen am Rande der 37. Hohenheimer Umwelttagung (Foto: Proplanta)


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