22.08.2011 | 14:15:00 | ID: 10463 | Ressort: Landwirtschaft | Wissenschaft & Forschung

Applikationstechnik - Basis eines wirkungsvollen Pflanzenschutzes

Güttingen (agrar-PR) - Für den Erfolg von Pflanzenschutzmaßnahmen ist die Applikationstechnik von entscheidender Bedeutung.
Das Ziel muss sein, die Kulturen gegen Krankheiten und Schädlinge zu schützen - mittels angepasstem Pflanzenschutzmitteleinsatz und möglichst schonend für die Umwelt. Dies verlangt eine optimale Einstellung der Geräte, die alle vier Jahre von einer anerkannten Stelle überprüft werden müssen. Zusätzlich muss jedes Jahr vor Saisonbeginn das Gerät vom Obstbauern auf die Kulturen neu eingestellt und überprüft werden.


Baumvolumen ausmessen

Um die Ausbringung der Pflanzenschutzmittel zu optimieren, sind die Baumvolumen der Obstkulturen auszumessen. Dies erfolgt einmal nach dem Winterschnitt. Da durch den Triebzuwachs das Baumvolumen im Verlaufe der Vegetationsperiode zunimmt, ist dies bei der Berechnung der Pflanzenschutz-Aufwandmengen und der Brühemenge zu berücksichtigen. Je nach Wuchsstärke der Bäume nimmt die Blattmasse durchschnittlich um 20-30 %, im Extremfall bis zu 50 % zu. Allenfalls ist nach der Blüte das Baumvolumen nochmals auszumessen.


Einstellung der Spritzgeräte regelmäßig überprüfen

Die auf den Bewilligungen, Packungen und in den Listen angegebnen Aufwandmengen beziehen sich auf ein Baumvolumen von 10.000 m3 pro Hektare und eine Wasser-Aufwandmenge von 1.600 Liter (einfach konzentriert) resp. 400 Liter (vierfach konzentriert).

Bei der jährlichen Kalibrierung des Spritzgerätes sind die Fahrgeschwindigkeit, der Düsenausstoß und der Spritzdruck zu überprüfen. Hilfe dazu bietet die Caliset-Methode, bei der das Vorgehen für die Einstellung aufgezeichnet ist.


Düsenwahl

Je nach Ausbringmenge sind die entsprechenden Düsen auszuwählen. Grundsätzlich verursachen kleine Tropfen weniger optische Spritzflecken als größere. Eine Applikation mittels grobtropfigen Düsen wird derzeit im Obstbau favorisiert, weil weniger Abdrift zu verzeichnen ist und so auch weniger in die Umwelt gelangt. Ein Kompromiss könnte darin bestehen, die Abschlussbehandlungen mit feintropfigen Düsen und dem maximal zulässigen Druck durchzuführen, um Spritzflecken gering zu halten. (acw)


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Ueli Henauer
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