02.05.2023 | 11:48:00 | ID: 36185 | Ressort: Landwirtschaft | Wissenschaft & Forschung

Digitalisierung unterstützt Farmmanagement von morgen

Bonn (agrar-PR) - Auf der Experimentierfelder-Konferenz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) präsentierten Wissenschaft und Praxis von 27. bis 28. April 2023 in Berlin neue Verfahrenstechniken aus 14 digitalen Experimentierfeldern – ob beim Tierwohl, im Pflanzenbau oder Weinbau.
Die Experimentierfelder-Konferenz bot rund 320 Teilnehmenden aus Praxis, Forschung, Politik und Industrie zwei Tage lang Einblicke in die digitale Landwirtschaft von morgen. In 59 Vorträgen sowie mit Exponaten wie Roboter-Prototypen oder Satelliten aus insgesamt 14 Experimentierfeldern wurde deutlich, welche Möglichkeiten die Digitalisierung der landwirtschaftlichen Praxis konkret bietet.

Daten, Daten, Daten – für mehr Tierwohl im Stall
Beim Thema „Mehr Tierwohl durch Digitalisierung“ zeigte sich, wie Sensoren und Kameras einen Mehrwert im Tierwohl-Monitoring leisten können und die Anwendung von Leistungs- oder Ortungsdaten die Tiergesundheit beeinflusst. So können diese Daten in intelligente Farmmanagementsysteme einfließen, die Landwirtinnen und Landwirte beispielsweise bei der optimalen Fütterung und der frühzeitigen Erkennung von kranken Tieren unterstützen. Es zeigte sich zudem, dass die gewonnenen Verhaltensdaten auch mit autonomen Stallmaschinen wie Entmistungsrobotern gekoppelt werden können, um die hygienischen Bedingungen im Stall – und damit das Tierwohl – weiter zu verbessern.

Technik für passgenauen Pflanzenschutz
Ob Apps zur nachhaltigen Flächenbewirtschaftung oder die Auswertung digitaler Informationen für eine Applikation auf den Punkt: Sie alle ermöglichen passgenaue Lösungen für einen reduzierten und nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Der Einsatz von neuesten Sensoren in Kombination mit Fernerkundungsdaten mittels Drohne und Satellit ermöglicht es, die Pflanzenschutzmittel nur da auszubringen, wo sie notwendig sind. Drohnen ermöglichen zudem die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln im schwierigen Gelände wie beispielsweise Steillagen.

Nachhaltigkeit auch bei der Betriebsführung
Nachhaltigkeit ist ebenfalls beim Einsatz von Ressourcen entscheidend. Vorgestellt wurden die neuesten digitalen Anwendungen, um Betriebsabläufe zu optimieren. So können Sensoren an Erntemaschinen die Erträge erfassen und die gewonnenen Daten eine Hilfe beim Fütterungsmanagement sein. Fernerkundungsdaten über Satelliten geben Aufschlüsse über das schlagspezifische Ertragspotenzial und tragen so zu einer Optimierung des Grünlandmanagements bei. Anhand von Messungen durch Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) wird es zudem möglich, die Nährstoffzusammensetzung von Gülle zu erfassen. So kann der Einsatz von Düngemitteln verbessert und die Belastung des Bodens reduziert werden.

Datensicherheit und Verlässlichkeit
Unter allen Anwendungsmöglichkeiten widmen sich einige Experimentierfelder zudem der Frage nach Datensicherheit und Interoperabilität sowie der Verlässlichkeit von digitalen Techniken. Dabei kam heraus, dass grundsätzlich die Bereitschaft in der Praxis besteht, Daten mit Herstellenden oder Dienstleistenden zu teilen. Voraussetzung dafür sei, dass Transparenz darüber besteht, welche Daten abgerufen werden, wer die Daten nutzt und zu welchem Zweck. Technik sollte robust gegenüber Fremdeinwirkungen und allen Wetterlagen sein.

Neben den Experimentierfeldern stellten die Arbeitsgruppen des Kompetenznetzwerks zur Digitalisierung in der Landwirtschaft Ergebnisse und Empfehlungen vor, welche die Politik bei der zukünftigen Gestaltung der digitalen Landwirtschaft unterstützen.

Hintergrund
Mit 14 digitalen Experimentierfeldern fördert das BMEL die Digitalisierung in der Landwirtschaft. Die von der BLE betreuten Projekte sollen helfen, digitale Techniken für Pflanzenbau und Tierhaltung zu erforschen und deren Praxistauglichkeit zu testen.

www.ble.de/experimentierfelder
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