Frankfurt (agrar-PR) -
Fünf Unternehmen und ein Universitätsinstitut für normierte Datenvernetzung in der Innenwirtschaft ausgezeichnet Das Testzentrum Technik und Betriebsmittel der DLG (Deutsche
Landwirtschafts-Gesellschaft) und die Bauförderung Landwirtschaft (BFL)
haben vergangene Woche im Rahmen einer Feierstunde in Groß-Umstadt
(Südhessen) erstmals das Zertifikat „ISOagriNET conform“ verliehen.
Fünf Unternehmen und ein Universitätsinstitut haben mit Erfolg das
gemeinsam von DLG und BFL entwickelte Testverfahren zur normierten
Datenvernetzung in der Innenwirtschaft bestanden. Ausgezeichnet wurden
die Unternehmen TEWE Elektronic GmbH & Co. KG aus Vreden für
das Steuerungssystem für Fütterungen TEWESTAR, WEDA Dammann &
Westerkamp GmbH aus Lutten i. Old. für das Steuerungssystem für
Fütterungen Excellent 4PX, CLAAS Agrosystems GmbH &
Co. KG aus Gütersloh für die Managementsoftware AGROCOM Supersau &
Multimast, Möller GmbH Agrarklima-Steuerungen aus Diepholz für den
Netzwerkadapter ISOagriNET-LON-Adapter, B. Mannebeck Landtechnik GmbH
aus Schüttorf für das Steuerungssystem für Fütterungen MAC-Mannebeck
Animal Control und der Fachbereich Verfahrenstechnik der Tierhaltung im
Institut für Agrartechnik der Universität Hohenheim für das Meßsystem
HME (Hohenheimer-Messwert-Erfassung). Die Vereinheitlichung der
Datenkommunikation nach der ISO-Norm „ISOagriNET“ erlaubt den
herstellerübergreifenden Datenaustausch von Prozesscomputern im Stall
und führt in der Fertigung sowie der landwirtschaftlichen Praxis zu
einer deutlichen Erweiterung der Anwendungs- und
Auswertungsmöglichkeiten.
In seiner
Begrüßungsansprache stellte der Geschäftsführer des DLG-Testzentrums
Technik und Betriebsmittel Dr. Dirk Quest die Bedeutung der Elektronik
für die moderne Landwirtschaft heraus. Seiner Meinung nach werden die normierte
Vernetzung sowie die intensive Nutzung von elektronischen Komponenten
in der Innenwirtschaft immer wichtiger. Für ihn stellen die neuen
Entwicklungen in der Steuerungs- und Regeltechnik sowie für das Datenmanagement Megatrends dar.
Im
Namen der BFL und des ISOagriNET-Beirats ging Geschäftsführer Hubert
Lütke Laxen in seiner Grußansprache auf die Entwicklung und die
Bedeutung einer gemeinsamen Lösung für die Datenvernetzung der
Innenwirtschaft ein. Hierbei seien die BFL und ihre
Mitgliedsunternehmen Vorreiter gewesen. In der Tierhaltung würden sich
Produktionsprozesse zunehmend automatisieren lassen. Mit regelmäßigen
Auswertungen könnten, so der BFL-Geschäftsführer, Schwachstellen des
Produktionsprozesses identifiziert werden. Die Tierhalter würden so
bestmöglich bei der Optimierung der Haltungsbedingungen sowie in der
Ausschöpfung des Leistungspotenzials der Tiere unterstützt. Die
Unterstützung der Dokumentation jedes Produktionsschrittes vereinfache
die Rückverfolgbarkeit und komme jetzigen sowie zukünftigen Forderungen
des Handels und des Verbraucherschutzes entgegen.
Rolf
Feldmann von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen stellte die
Anforderungen und den Nutzen von ISOagriNET für die landwirtschaftliche
Praxis in den Fokus seiner Ausführungen. Seiner Meinung nach muss die
Technik den Produktionsprozess in der Tierhaltung optimieren. Er
betonte, dass im Betrieb vorhandene Technik in einem Netz durch
Standardisierung zu koppeln sei. Dabei solle durchaus auch eine
Abwärtskompatibilität der Technik bestehen bleiben. Auch müsse ein
modulares System entstehen, bei dem einzelne Komponenten arbeitsteilig
vernetzt werden können. Nach Feldmann soll zudem ein Managementprogramm
koppelbar sein, ohne das eine Datenkonvertierung durchgeführt werden
müsse. Mit Blick in die Zukunft könnten nach Ansicht des Fachmannes von
der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen durch die normierte
Vernetzung und die intensive Nutzung von elektronischen Komponenten im
Stall weitere „Werkzeuge“ entstehen. Diese könnten unter anderem zur
zeitnahen Kontrolle von Tiergesundheit, Tierverhalten,
Futtermittelaufnahme und von Umweltfaktoren (Temperatur, Feuchtigkeit)
führen und somit den Landwirten schnell wichtige Informationen
bereitstellen.