11.05.2011 | 09:20:00 | ID: 9382 | Ressort: Landwirtschaft | Wissenschaft & Forschung

Forschungsprojekt zur Minderung der Krankheitsanfälligkeit der Weißen und Gelben Lupine startet

Groß Lüsewitz (agrar-PR) - Lupinen blühen ansprechend blau, gelb und weiß. Die Reize dieser heimischen Eiweißpflanzen sind nicht nur optischer Natur.
Obwohl sie mit ihren proteinreichen Samenkörnern eine Alternative zu importierten Soja-Bohnen sind, ist der Anbau für Landwirte nur mäßig attraktiv. Der Grund dafür ist, dass die Gelben und Weißen Lupinenarten extrem anfällig für die Pilzkrankheit Anthraknose sind. Daher ist ihr Anbau ab Mitte der neunziger Jahre praktisch zum Erliegen gekommen. Gleiches gilt für die Züchtung. Ein neues, vom Julius Kühn-Institut (JKI) koordiniertes Forschungsprojekt, soll nun Abhilfe schaffen und die Anbaubedeutung der Weißen Lupine (Lupinus albus) und Gelben Lupine (Lupinus luteus) steigern. Das Vorhaben hat eine Laufzeit von knapp drei Jahren und wird aus Mitteln des Bundesprogramms „Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN)" gefördert. Neben dem JKI, dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, wirken als Partner die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf sowie die Saatzucht Steinach GmbH mit.

„Unser Ziel als Züchtungsforscher ist die Verbesserung der Krankheitsresistenz von Gelber und Weißer Lupine", sagt Dr. Brigitte Ruge-Wehling vom JKI in Groß Lüsewitz anlässlich des Projektstarts. Im aktuellen Register des Bundessortenamts findet sich nur noch eine zugelassene Sorte der Weißen Lupine und keine Sorte der Gelben Lupine mehr. Gerade im ökologischen Landbau, der die im konventionellen Anbau genutzten chemischen Beizmittel gegen die Anthraknose nicht einsetzen kann, müssen langfristig Sorten her, die weniger krankheitsanfällig sind. Als erster Schritt wird am JKI in Genbankherkünften nach potenziellen Resistenzquellen gesucht, die anhand ihrer DNA-Muster schnell erkannt und für Kreuzungszwecke ausgewählt werden können. Ein weiterer Fokus des Projektes liegt auf der Verbesserung der Qualität der beiden Lupinenarten. Unter Anwendung moderner, zerstörungsfreier Analysemethoden sollen Lupinenformen erkannt werden, deren Samenkörner besonders hohe Proteingehalte und sehr niedrige Gehalte an antinutritiven Bitterstoffen (Alkaloiden) aufweisen.

Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) gefördert. Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). (jki)
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Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
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