10.06.2013 | 08:10:00 | ID: 15213 | Ressort: Landwirtschaft | Wissenschaft & Forschung

Gentechnik und Ernährungssicherung

Göttingen (agrar-PR) - Über die Rolle der Agro-Gentechnik im Kampf gegen den Hunger wird öffentlich heftig gestritten. Dabei wird vor allem die Frage erörtert, ob die Gentechnik zu einer nachhaltigen Steigerung der Nahrungsproduktion beitragen kann.
Ernährungssicherung ist aber nicht nur eine Frage der Produktion, sondern auch des Zugangs zu Nahrungsmitteln. Bezeichnenderweise sind rund die Hälfte aller weltweit hungernden Menschen Kleinbauern in Entwicklungsund Schwellenländern. Einkommenssteigerungen im Kleinbauernsektor sind deswegen ein wichtiger Ansatzpunkt zur Hungerbekämpfung.

Matin Qaim und Shahzad Kouser vom Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Universität Göttingen haben in einer neuen Studie gezeigt, dass die Einführung gentechnisch veränderter Baumwolle in Indien die Ernährungssituation signifikant verbessert hat. Dazu verwendeten die Wissenschaftler Daten von über 500 zufällig ausgewählten indischen Kleinbauernhaushalten, die sie über einen Zeitraum von 7 Jahren regelmäßig besucht und befragt haben.

Die zunehmende Verbreitung der genveränderten Baumwolle hat die Erträge und Einkommen der Bauern gesteigert und die Haushalte damit in die Lage versetzt, sich besser mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Dabei hat sich nicht nur die Kalorienaufnahme, sondern auch die Qualität der Ernährung signifikant verbessert.

Inzwischen sind über 90 % der indischen Baumwollbauern auf die neue Technologie umgestiegen. Das Problem der Unterernährung wurde hierdurch um 15 bis 20 % reduziert. Die Studie wurde kürzlich in der Fachzeitschrift „PLOS ONE“ veröffentlicht.

Qaim, M., Kouser, S. (2013): Genetically Modified Crops and Food Security. PLOS ONE http://dx.plos.org/10.1371/journal.pone.0064879 (PD)
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