20.02.2019 | 19:42:00 | ID: 27077 | Ressort: Landwirtschaft | Wissenschaft & Forschung

JKI-Forscher Dr. Jürgen Gross zum Leiter internationaler IOBC-Arbeitsgruppe zum Einsatz von Infochemikalien im Pflanzenschutz gewählt

Dossenheim (agrar-PR) - Der Chemische Ökologe aus Dossenheim wurde auf der PheroFIP-Fachtagung in Lissabon für eine zweite Amtszeit als Convenor bestätigt. Damit vertritt er bis 2024 die rund hundert Mitglieder der Arbeitsgruppe „Pheromones and other Semiochemicals in Integrated Production“ der International Organisation for Biological and Integrated Control, kurz IOBC (West Paleartic Regional Section)
Die Arbeitsgruppe, der der JKI-Wissenschaftler nun vorsteht, wurde 1975 im niederländischen Wageningen gegründet. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Einsatz von Pheromonen und anderen Infochemikalien in der Landwirtschaft zu fördern. Denn die flüchtigen Duft- und Lockstoffe mit denen Pflanzen bzw. Insekten unter- und miteinander kommunizieren, haben das Potenzial als umweltfreundliche und nachhaltige Pflanzenschutzmaßnahme zu dienen. Bekannt und bereits im Einsatz sind Attract-und-Kill-Fallensysteme und die Pheromonverwirrtechnik. „Zudem ist die Gruppe, die sich im Dreijahresrhythmus auf Konferenzen trifft, ein wichtiges Bindeglied zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung“, sagt Dr. Jürgen Gross.

Die Mitglieder gehören der universitären und der Ressortforschung an, umfassen aber auch Hersteller von umweltfreundlichen Pflanzenschutzmitteln und in der Beratung tätige Personen. „Dass die Arbeitsgruppe ein starkes Gewicht innerhalb der angewandten Forschung an Pheromonen und Allelochemikalien hat, lässt sich an Teilnehmerzahlen und -kreis unserer Tagungen ablesen. Denn obwohl die Sektion WPRS eigentlich nur Europa, den Nahen und Mittleren Osten und Nordafrika umfasst, nehmen stets Experten aus Nord- und Südamerika, Australien, Neuseeland, Japan, China und Südafrika teil“, berichtet Gross nicht ohne Stolz. So waren auf der PheroFIP-Tagung, die kürzlich vom 20.-25.1.2019 in Lissabon stattgefunden hat, 140 Forscherinnen und Forscher der Agrarwissenschaften, Biologie und Chemie aus 37 Ländern von allen fünf Kontinenten vertreten.

Hintergrundinfo zur Funktion des Convenor (Leiter):

Der JKI-Wissenschaftler Dr. Jürgen Gross war 2012 auf der Tagung in Bursa (Türkei) zum ersten Mal zum Leiter (Convenor) der PheroFIP-Expertengruppe gewählt worden. Ende Januar 2019 wurde er nun mit 96 von 97 Ja-Stimmen von den anwesenden IOBC-Mitgliedern für eine weitere Amtszeit (bis 2024) wiedergewählt. Maximal sind zwei Amtszeiten möglich.

Aufgaben als Convenor (2012-2019):

- Organisation der Expertentagungen in Jerusalem, Israel 2015 und Lissabon, Portugal 2019 jeweils zusammen mit einem lokalen Veranstalter.

- Mitglied der Expertengruppe „Low risk substances“ der Europäischen Kommission als Experte für flüchtige Pflanzeninhaltsstoffe und Pheromone. Teilnahme an Sitzungen der DG Sanco in Brüssel (2013-2017), bei denen die Richtlinie zu vereinfachten Zulassung von so genannten „low-risk-substances“ einschließlich Semiochemikalien im Pflanzenschutz neu gestaltet wurde.

Zukünftige Aufgaben als Convenor (2019-2024):

- Organisation der Tagungen der Expertengruppe inklusive Auswahl der Themen und Keynote-Speaker. Die nächste findet Ende 2020 in Girona (Spanien) statt.

- Mitwirkung als Experte für Semiochemikalien in Gremien und Forschungsverbünden

- Entwicklung und Förderung des Einsatzes von Pheromonen und anderen Duftstoffen als umweltfreundliche und nachhaltige Pflanzenschutzstrategie in der Landwirtschaft mit dem Ziel, Insektizideinsatz zu reduzieren oder zu ersetzen.

Ein Porträtfoto des JKI-Wissenschaftlers steht zum Download unter der Presseinfo bereit:

https://www.julius-kuehn.de/presse/pressemeldung/news/pi-nr-7-jki-forscher-dr-juergen-gross-zum-leiter-internationaler-iobc-arbeitsgruppe-zum-einsatz-vo/

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Das Julius Kühn-Institut (JKI) vereint unter seinem Dach 17 Fachinstitute an zehn Standorten in Deutschland. Hauptsitz ist Quedlinburg. Weitere Standorte sind Braunschweig, Berlin, Kleinmachnow, Dresden, Darmstadt, Dossenheim, Münster, Siebeldingen sowie Groß Lüsewitz. Das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen ist eines von vier Forschungsinstituten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

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