13.05.2015 | 20:50:00 | ID: 20321 | Ressort: Landwirtschaft | Wissenschaft & Forschung

Staatssekretär Peter Bleser übergibt Förderbescheid für Innovationsprojekt am Julius Kühn-Institut

Dossenheim/Heidelberg (agrar-PR) - Projektziel ist ein marktreifes Produkt aus Bierhefe, um der bedeutendsten Krankheit beim Anbau von Äpfeln, dem Apfelschorf, ökologisch zu Leibe zu rücken.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Peter Bleser, überreichte heute (13.5.2015) am Standort Dossenheim des Julius Kühn-Instituts (JKI) persönlich den Förderbescheid für das im Rahmen der Deutschen Innovationspartnerschaft Agrar (DIP) von seinem Ministerium geförderte Projekt. Seit 2012 unterstützt das Programm DIP Projekte, damit zukunftsfähige innovative Ideen rasch in die Praxis bzw. in vermarktungsfähige Produkte umgesetzt werden. Im jetzigen Projekt zur Apfelschorfbekämpfung arbeiten Wissenschaftler des Julius Kühn-Instituts (JKI) mit der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg (LVWO) und der Firma Leiber aus Bramsche zusammen, einem Spezialisten für Produkte auf Basis von Bierhefe.

 

Die Pilzkrankheit Apfelschorf ist in Deutschland und weltweit die bedeutendste Krankheit im Apfelanbau. Ohne eine Bekämpfung muss mit einem Totalausfall der Ernte gerechnet werden. Dabei ist die Zahl der Behandlungen mit 20 – 30 pro Jahr enorm hoch. Die Idee der Projektpartner ist per se innovativ: Sie wollen den Pilz nicht – wie bisher üblich - direkt bekämpfen, sondern das Falllaub unter den Bäumen behandeln, in dem der Apfelschorferreger überwintert. Nach langjährigen Forschungen kommt für die LVWO und das JKI als aussichtsreicher Kandidat ein Extrakt aus Bierhefe in Frage. Mit der Hefeextraktbehandlung des Laubs soll der Infektionsdruck der Krankheit durch im darauffolgenden Frühjahr freigesetzten Sporen (Ascosporen) stark verringert werden. Bierhefeextrakt, hergestellt aus dem Nebenprodukt „Bierhefe“ aus der Bierbrauerei, soll im Sinne eines biologisch verträglichen Pflanzenschutzes für die Kernobstproduktion bis zur Marktreife entwickelt werden.

 

Auf dem Markt würde das neue Produkt gute Chancen haben. In wichtigen Obstanbauregionen treten bereits Resistenzen gegen Pilzmittel (Fungizide) auf, widerstandsfähige Apfelsorten sind nur wenige bekannt und der Wegfall der Zulassung kupferhaltiger Mittel im Jahr 2018 ist für den ökologischen Obstbau existenzbedrohend.

 

Kurzinfo zum Projekt der Deutschen Innovationspartnerschaft Agrar (DIP) des BMEL:

Titel Projekt:          „Entwicklung eines Bierhefeproduktes zur Apfelschorfbekämpfung im  Falllaub“

Koordination:       Dr. Andreas Kollar, JKI-Institut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau,   Standort Dossenheim

Partner:                    LVWO, Weinsberg

                                      Fa. Leiber GmbH, Bramsche

Fördersumme:      393.844,-- Euro

Projektlaufzeit:    3 Jahre bis April 2018

Projektträger:       Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

 

V.i.S.d.P.:

Dr. Gerlinde Nachtigall

Pressesprecherin

Julius Kühn-Institut (JKI)

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Das Julius Kühn-Institut (JKI) vereint unter seinem Dach 16 Fachinstitute an zehn Standorten in Deutschland. Hauptsitz ist Quedlinburg. Weitere Standorte sind Braunschweig, Berlin, Kleinmachnow, Dresden, Darmstadt, Dossenheim bei Heidelberg, Münster, Siebeldingen sowie Groß Lüsewitz bei Rostock. Das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen ist eines von vier Forschungsinstituten des BMEL. Es entstand 2008 aus mehreren traditionsreichen Forschungseinrichtungen des Landwirtschaftsministeriums.

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