20.04.2015 | 19:05:00 | ID: 20175 | Ressort: Landwirtschaft | Wissenschaft & Forschung

Staatssekretär Peter Bleser übergibt Julius Kühn-Institut Förderbescheide des Bundeslandwirtschaftsministeriums

Quedlinburg (agrar-PR) - Startschuss für neue Forschungsprojekte zur Bereitstellung krankheitsresistenter Weidelgrassorten und zur Pflanzenschutzmitteleinsparung im Obstbau

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Peter Bleser, hat heute (20.4.15) bei seinem Besuch am Julius Kühn-Institut (JKI) in Quedlinburg den symbolischen Startschuss für zwei neue Forschungsprojekte gegeben. Er übergab zwei Förderbescheide seines Ministeriums an die Projektverantwortlichen. „Die Ressortforschung leistet wichtige Beiträge im Gefüge der bundesdeutschen Wissenschaftslandschaft und für die Politikberatung. Besonders wichtig ist es, erfolgreiche innovative Projekte bei der konkreten Umsetzung in die Praxis zu unterstützen. Bei den beiden Forschungsvorhaben, um die es heute geht, sehe ich echtes Potential und große Chancen der praktischen Umsetzung. Daher freue ich mich besonders, dass diese zukunftsfähigen Projekte durch das Bundeslandwirtschaftsministerium finanziell fördert werden und ich Ihnen heute die Zuwendungsbescheide überreichen darf“, sagte Bleser.

Beide Projekte zeichnen sich dadurch aus, dass die Wissenschaftler, in diesem Fall Züchtungsforscher und Anwendungstechniker aus dem JKI, eng mit kleinen und mittelständischen Unternehmen zusammenarbeiten und somit gewährleistet wird, dass die Ergebnisse schnell Eingang in die Praxis finden.

Ein Projekt zielt darauf ab, deutschen Landwirten neue multiresistente Sorten von Weidelgras zur Verfügung zu stellen, die besser an die Klimabedingungen angepasst sind als dies bei den derzeit marktgängigen Sorten der Fall ist. Gefragt ist hier das Know-How der Züchtungsforscher vom JKI-Standort Groß Lüsewitz (bei Rostock), über die genetischen Ursachen und die Kombinierbarkeit von Resistenzen gegenüber den Pilzkrankheiten Schwarz- und Kronenrost sowie der Bakterienwelke. Molekulare Werkzeuge ermöglichen eine präzise Selektion auf das gewünschte Merkmal. Dadurch erlangen die am Vorhaben beteiligten Züchter einen europaweiten Wettbewerbsvorteil auf dem Saatgutmarkt für klimaangepasste Weidelgrassorten. Die effiziente Züchtung multiresistenter Sorten wird ermöglicht, ohne wichtige agronomische und qualitätsbestimmende Eigenschaften aus dem Blick zu verlieren.

(Kurzinfo zum Projekt) Titel: „Entwicklung multiresistenten Zuchtmaterials bei Lolium (LoMaRe)“; Koordination: Dr. Brigitte Ruge-Wehling, Julius Kühn-Institut/Institut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen/Standort Groß Lüsewitz; Partner: Fa. Saatzucht Steinach GmbH & CoKG, Fa GenXPro GmbH (Frankfurt/M.); Gesamtfördersumme für alle Partner: 535.743 Euro; Fördersumme für das JKI: 321.307 Euro; Projektlaufzeit: 01.03.2015 bis 28.02.2018.

Im zweiten Projekt geht es um die Einsparung von Pflanzenschutzmitteln im Obstanbau. Dies wird mit einem „intelligenten“ Sprühgerät erreicht, das mit einer verbesserten, sensorgestützten Lückenschaltung ausgestattet ist. Da die meisten Mittel, z. B. gegen Pilzkrankheiten, auf die Blätter ausgebracht werden, ist es sinnvoll, dass das Gerät erkennt, wo ein belaubter Obstbaum steht und dann erst das Mittel gesprüht wird. In einem Vorläuferprojekt ist der Prototyp eines solchen Gerätes erfolgreich getestet worden. Im nun geförderten Anschlussprojekt OLSVA soll neben dem vorhandenen Sprühgerät mit Radialgebläse auch eines mit Querstromgebläse mit der verbesserten Lückenschaltung ausgerüstet werden. Außerdem soll ein Nachrüstsatz entwickelt werden, mit dem bereits im Gebrauch befindliche Geräte verbessert werden können. Die biologische Wirksamkeit dieser Technik wird in einem mehrjährigen Praxiseinsatz untersucht, um am Projektende diese Technik sicher in den Markt einzuführen. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Effizienzsteigerung und zum Umweltschutz geleistet.

(Kurzinfo zum Projekt) Titel: „Optimierung einer Lückenschaltung am Sprühgerät für die präzise Pflanzenschutzmittelapplikation im Obstbau (OLSVA)“, Koordination: Fa. Wanner Maschinenbau GmbH Wangen, Partner: Julius Kühn-Institut/Institut für Anwendungstechnik/Standort Braunschweig, Obstbauversuchsanstalt der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (OVA); Gesamtfördersumme für alle Partner: 740.000 Euro; Fördersumme für das JKI: 320.734 Euro; Projektlaufzeit: 01.03.2015 bis 31.12.2017.

 

Fotos von der Förderbescheidübergabe an alle Partner stehen zum Download unter der Presseinfo auf den Presseseiten des JKI bereit unter http://www.jki.bund.de/de/startseite/presse.html weitere Motive können in der Pressestelle angefordert werden.

Informationen über die Deutsche Innovationspartnerschaft Agrar (DIP), über die beide oben beschriebenen Projekte gefördert werden, finden sich unter: http://www.ble.de/DE/03_Forschungsfoerderung/01_Innovationen/03_DIP/InnovationsfoerderungDIP_node.html

Weiterführende Informationen über Projekte, die vom BMEL über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gefördert werden, finden sich in der Datenbank auf den BLE-Seiten unter: http://www.ble.de/DE/03_Forschungsfoerderung/Forschungsfoerderung_node.html

 

Mit freundlichen Grüßen aus der JKI-Pressestelle

Stefanie Hahn

 

Dipl.-Biol. Stefanie Hahn

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Das Julius Kühn-Institut (JKI) vereint unter seinem Dach 16 Fachinstitute an zehn Standorten in Deutschland. Hauptsitz ist Quedlinburg. Weitere Standorte sind Braunschweig, Berlin, Kleinmachnow, Dresden, Darmstadt, Dossenheim, Münster, Siebeldingen sowie Groß Lüsewitz. Das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen ist eines von vier Forschungsinstituten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). (jki)

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