Wädenswil (agrar-PR) - Zur Festlegung einer dem Biskuitweizen angepassten Stickstoffdüngung
hat die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW
Düngungsversuche mit drei Biskuitweizensorten durchgeführt. Die
Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Stickstoffdüngungen über 145 N/ha
zu einer Verschlechterung der Biskuitweizenqualität führen.
Entscheidend für die Biskuitqualität bleiben jedoch die Sorte sowie die
klimatischen und standörtlichen Bedingungen.
Versuche mit drei Biskuitweizensorten des Typs „Petit Beurre"
Die Biskuitweizen müssen den für diese Verwendung typischen
Qualitätskriterien entsprechen. Oft stehen sie im Gegensatz zur
Qualität von Brotweizen. Biskuitweizen sollen einen tiefen
Proteingehalt, eine geringe Wasseraufnahmefähigkeit sowie einen
schwachen Dehnwiderstand aufweisen, da der Teig sehr dehnbar sein muss.
Biskuitweizen erfordern eine besondere Bewirtschaftung der
Stickstoffdüngung. Es ist also wichtig, den Einfluss von Stickstoff auf
die Qualität dieser Weizen genau zu kennen.
Über drei Jahre wurde eine Studie an zwei verschiedenen
Versuchsstandorten zur Beurteilung der Auswirkungen einer steigenden
Stickstoffdüngung auf die Qualität von Biskuitweizen des Typs „Petit
Beurre" durchgeführt. Drei Biskuitweizensorten (Manhattan, Muveran,
Arbola) wurden auf vier verschiedenen N-Düngungsniveaus (65, 105, 145
und 165 kg N/ ha) verglichen.
Einklang von Qualität und Quantität
Unsere Versuche zeigen, dass die Stickstoffdüngung zahlreiche
Parameter signifikant beeinflusst. Eine steigende N-Düngung geht oft zu
Lasten der Biskuitqualität. Sie führt zu höheren Werten bei Grössen,
welche niedrig bleiben sollten, wie beispielsweise der Proteingehalt,
der Zelenywert, die Wasserabsorption oder der Dehnwiderstand. Hingegen
hat eine erhöhte N-Gabe einen positiven Einfluss auf die
Teigdehnbarkeit.
Der Ertrag nimmt mit steigenden Stickstoffgaben zu, sinkt aber ab
einer N-Gabe von 145 kg N/ha. Für Biskuitweizen stellt die
Stickstoffdüngung also einen Kompromiss zwischen Ertragssteigerung und
Qualitätsabnahme dar. Es ist von Vorteil, den Stickstoff in zwei statt
drei Gaben aufzuteilen, um so den Proteingehalt zu begrenzen und den
Ertrag nicht zu beein-trächtigen. Übersteigt die Stickstoffgabe 145 kg
N/ha, verschlechtert sich die Biskuitweizenqualität.
Entscheidend bleibt die Sortenwahl
Ein tiefer Proteingehalt geht nicht automatisch mit einer optimalen
Qualität der anderen rheologischen Eigenschaften einher. Das Profil
jeder einzelnen Sorte muss bekannt sein, damit die Stickstoffdüngung
optimiert werden kann. Unter den getesteten Sorten entspricht Muveran
aufgrund ihrer Dehnbarkeit und des Dehnwiderstands des Teigs am besten
den Anforderungen der Verarbeiter. Trotz ihres für einen Biskuitweizen
relativ hohen Proteingehalts sind die Zelenywerte und die Kornhärte
höchst interessant. Die Sorte sowie die klimatischen und standörtlichen
Bedingungen bleiben aber für die Biskuitqualität die entscheidenden
Faktoren.
Ein detaillierter Artikel über diese Untersuchungen unter dem Titel
„Einfluss der Stickstoffdüngung auf die Qualität von Biskuitweizen"
erschien in der September-Oktober-Ausgabe 2009 der „Revue suisse
d'agriculture" (Revue suisse Agric. 41(5): 277-282, 2009).
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