Bonn (agrar-PR) - In Baden-Württemberg sind am 13. Juli im
Ortenaukreis und im Landkreis Konstanz die ersten Maiswurzelbohrer
entdeckt worden. Der weltweit als bedeutendster Schädling geltende
Käfer ist ein Quarantäneschädling und arbeitet sich von Bayern und
Baden-Württemberg aus langsam in die nördlicheren Regionen Deutschlands
vor.
Um den Schädling zu bekämpfen und eingrenzen zu können, läuft in
Deutschland ein umfangreiches Forschungsprogramm. Die Maßnahmen des
Bundes erläuterte Dr. Udo Heimbach vom Julius Kühn-Institut (JKI) im
Rahmen der Pflanzenschutztagung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK)
in Rotthalmünster in Niederbayern.
Das Forschungsprogramm des Bundes verfolgt das Ziel, den Wissensstand
zur nachhaltigen Bekämpfung von Diabrotica virgifera virgifera zu
verbessern und wissenschaftliche Daten für die Optimierung von
Eingrenzungsmaßnahmen zu erarbeiten. Die Durchführung des
Forschungsprogramms erfolgt in Kooperation mit einem eigenen
Forschungsprogramm der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft
(LfL Bayern). Die Finanzierung erfolgt über das JKI beziehungsweise das
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
(BMELV).
Zur Verbesserung der Vorhersage des Auftretens der verschiedenen
Entwicklungsstadien des Käfers in den Befallsgebieten werden zum einen
Daten zur Biologie des Käfers anhand von Labor- und
Gewächshausversuchen unter Quarantänebedingungen erarbeitet. Zum
anderen wird ein Simulationsmodell zur Populationsdynamik in
Abhängigkeit von Witterungs- und anderen Faktoren entwickelt, um die
Aktivitäten des Käfers in verschiedenen Stadien Computer gestützt
vorhersagen und zielgerichtet Maßnahmen einleiten zu können. Ferner
gibt es Untersuchungen zur Wirkung von Bodenbearbeitung und
Überschwemmungen auf die Mortalität und zur Optimierung der Wirkung von
Bodeninsektiziden und Saatgutbehandlung. Zusätzlich werden
Ausbreitungsszenarien mit der entsprechenden Folgenabschätzung
ausgearbeitet. Nicht zuletzt wird auch die Wirtschaftlichkeit
unterschiedlicher Maßnahmen überprüft. Gemeinsam mit der LfL Bayern
wird derzeit eine Internetseite zu Diabrotica aufgebaut, die ab Herbst
2009 zur Verfügung stehen soll.