14.06.2018 | 21:35:00 | ID: 25492 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

4,7 Millionen Euro an europäischen Fördergeldern für die Oberrheinregion

Mainz (agrar-PR) - Die Europäische Union fördert fünf neue, umfangreiche Projekte im Oberrheingebiet mit insgesamt 4,7 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). An vier Projekten ist Rheinland-Pfalz beteiligt.
An vier Projekten ist Rheinland-Pfalz beteiligt. Die Entscheidung über die Bereitstellung der Mittel fiel am 14. Juni 2018 in der Sitzung des Begleitausschusses des europäischen Programms Interreg V A „Oberrhein“ in Neustadt an der Weinstraße.

„Ich freue mich, dass heute dank dieser europäischen Fördermittel Projekte mit einem hohen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz auf den Weg gebracht wurden“, so Andy Becht, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau.

„Interreg A leistet einen entscheidenden Beitrag dazu, dass sich Europäer staatenübergreifend kennenlernen, Herausforderungen gemeinsam angehen und Europa gemeinschaftlich weiterentwickeln und gestalten. So können Grenzregionen zu Gemeinschaftsräumen werden, in denen Europa im Alltag erlebbar wird.

Wie die Europäische Union ganz konkret in den nachhaltigen Wein- und Gartenbau investiert, hat der Staatssekretär bei einem Rundgang durch die Labore des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz anschaulich dargestellt. Vorgestellt wurden vier aktuelle Interreg A-Projekte, in denen das DLR als wichtiger Akteur in der wein- und gartenbaulichen Beratung involviert ist: „InvaProtect“, in dessen Rahmen an einem nachhaltigen Pflanzenschutz gegen invasive Schädlinge wie der Kirschessigfliege gearbeitet wird, „Photopur“, dessen Ziel die Reinigung von pestizidbelastetem Abwasser ist, „Vitifutur“, bei dem nachhaltige Lösungen zur Bekämpfung von Krankheiten der Weinrebe im Vordergrund stehen, und „AgroForm“, das die Entwicklung umweltverträglicherer Anbau- und Bewirtschaftungsmethoden im Wein-, Obst-, Gemüse- und Ackerbau zum Ziel hat.

Der Laborrundgang fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Europa macht’s möglich!“ statt, die das europäische Förderprogramm Interreg V A „Oberrhein“ im Mai und Juni 2018 organisiert hat. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen stehen Bürgerinnen und Bürger aus Baden, der Pfalz, dem Elsass und der Nordwestschweiz, die tagtäglich von den Angeboten profitieren, die mithilfe von EU-Geldern in der Region finanziert werden.

Entscheidung Begleitausschuss - Die europäischen Fördergelder fließen in folgende Projekte:

Stärkung der grenzüberschreitenden Beschäftigung

Auf den zurzeit auf beiden Seiten des Rheins bestehenden Fachkräftemangel im Bereich der Heilerziehungspflege reagiert das Projekt „Binationale Doppelqualifikation Heilerziehungspflege (Do qua HEP-ME)“. Ziel des Projektes ist es, ein Ausbildungsangebot in diesem Beruf aufzubauen, das sowohl in Deutschland als auch in Frankreich anerkannt wird. Dabei werden nicht nur die aktuelle Arbeitsmarktsituation im sozialen Sektor, sondern auch die Bedarfe von potentiellen Arbeitgebern beidseits der Grenze berücksichtigt. Zudem werden die Auszubildenden mit Sprachkursen und Praktika in beiden Ländern gefördert, um sie so gut wie möglich für die Arbeit im Nachbarland zu wappnen.

Projektträger: Evangelische Fachschule für Heilerziehungspflege (Diakonie Kork)

Projektpartner in Rheinland-Pfalz: Berufsbildende Schule Südliche Weinstraße, Conrad-von-Wendt-Haus Dahn, Pfalzklinikum – Betreuen – Fördern – Wohnen, Caritas Förderzentrum St. Laurentius und St. Paulus Landau, Südpfalzwerkstatt gGmbH

Europäische Fördermittel: 360.492 Euro

Aufwertung der Tourismusbranche

Der Fahrradtourismus ist ein wachsender und zugleich umweltfreundlicher Wirtschaftssektor. Diese Tendenz wollen sich nun zwei Teilgebiete des Oberrheins zu Nutze machen und mit dem Projekt „Rad Sauer-Pechelbronn-Dahn - Förderung des grenzüberschreitenden Fahrradtourismus im nördlichen Teil der Verbandsgemeinde Sauer-Pechelbronn und der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland“ noch mehr Besucher in die Oberrheinregion locken.

Im Mittelpunkt der beiden Projekte stehen einerseits das nordelsässische Gebiet Sauer-Pechelbronn mit dem benachbarten Dahner Felsenland in der Südpfalz sowie das grenzüberschreitende Dreiländergebiet um Basel. In den Projekten soll eine bessere Anbindung der Fahrradwege und eine bessere Beschilderung über die Grenze hinweg geschaffen werden. Zudem sollen neue Radkarten erstellt und an die Radtouristen verteilt werden.

Um die touristische Attraktivität der beiden Regionen und auf diese Weise das Arbeitsplatzangebot in der Tourismusbranche zu steigern, werden die Projektpartner ebenfalls an Werbe- und Vermarktungsmaßnahmen arbeiten.

Projektträger: Communauté de communes Sauer-Pechelbronn

Projektpartner in Rheinland-Pfalz: Verbandsgemeinde Dahner Felsenland, Touristbüro Dahner Felsenland, Südwestpfalz Touristik e.V, Pfalz Touristik, Naturpark Pfälzerwald, Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, Eurodistrikt PAMINA

Europäische Fördermittel: 1,11 Millionen Euro

Projekt „Trois Pays à vélo – Förderung des Radtourismus in der trinationalen Agglomeration Basel“ (RP nicht beteiligt)

Projektträger: Trinationaler Eurodistrict Basel

Europäische Fördermittel: 216.644 Euro

Förderung der nachhaltigen Mobilität

Ziel des Projektes „SuMo-Rhine – Förderung der nachhaltigen Mobilität in der Oberrheinregion“ ist es, die am Oberrhein existierenden grenzüberschreitenden Verkehrssysteme am Beispiel der Ballungsräume Straßburg und Basel umfassend zu analysieren und zu bewerten. Hierfür wollen die Projektpartner ein Indikatorensystem entwickeln, sowie Modelle und Karten erstellen. Anhand dieser Informationen werden die Partner nicht nur die Effizienz und die Auswirkungen der aktuellen Mobilitätspolitik, sondern auch Möglichkeiten zur Verbesserung des umweltfreundlicheren Verkehrsangebots in der Oberrheinregion aufzeigen können.

Projektträger: KIT - Deutsch-Französisches Institut für Umweltforschung (DFIU)

Projektpartner in Rheinland-Pfalz: Universität Koblenz-Landau , Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau

Europäische Fördermittel: 1,36 Millionen Euro

Bessere Lebensbedingungen im Einklang mit der Natur

Das Projekt „ECOSERV“ möchte Politikern und Behörden Entscheidungshilfen an die Hand geben, die die Qualität von Ökosystemdienstleistungen im Oberrheingebiet verbessern sollen. Ökosystemdienstleistungen nennt man alle den Menschen nutzenbringende Wirkungen der Natur, wie beispielsweise die Bereitstellung von Trinkwasser und Brennholz oder die natürliche Bodenbildung zum Anbau von Obst und Gemüse. Diese äußerst komplexen jedoch lebenswichtigen Funktionen der Natur sind weltweit stark gefährdet.

Um die Funktionsfähigkeit der ökologischen Systeme am Oberrhein zu erhalten und zu verbessern, haben sich verschiedene Akteure aus Forschung und Naturschutz zusammengetan. Anhand des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen soll eine Auswahl solcher für den Menschen nützlicher Funktionen erfasst und analysiert werden. Auf dieser Grundlage werden die Projektpartner Strategien entwickeln, die sie schließlich auch auf andere Schutzgebiete am Oberrhein anwenden werden.

Projektträger: Universität Koblenz-Landau

Projektpartner in Rheinland-Pfalz: Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft, Landesforsten Rheinland-Pfalz, Naturpark Pfälzerwald, Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Europäische Fördermittel: 1,72 Mio. Euro

Das EU-Förderprogramm Interreg V A „Oberrhein“

Im Begleitausschuss des Programms Interreg V A „Oberrhein“ versammeln sich die politischen Vertreter aus der Süd-Pfalz, Baden, dem Elsass und der Nordwest-Schweiz. Ihnen wurde die Entscheidungsgewalt von der Europäischen Union über die Vergabe der Fördermittel an regionale Projekte übertragen. Gefördert werden Projekte, die einen besonders strukturierenden Effekt für die grenzübergreifende Oberrheinregion haben.

Das europäische Programm verfügt für den Zeitraum von 2014 bis 2020 über insgesamt 109,7 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Seit 2014 wurden bereits 82 Projekte auf den Weg gebracht. Bis 2020 stehen noch rund 46 Mio. Euro für die Förderung weiterer Projekte zur Verfügung.

Weitere Informationen und Ansprechpersonen

Auf der Internetseite www.Interreg-oberrhein.eu erfahren Sie mehr über das Programm Interreg Oberrhein und über alle genehmigten Projekte. (mwvlw-rlp)
Pressekontakt
Frau Nicola Diehl
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E-Mail: Nicola.Diehl@mwvlw.rlp.de
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