Magdeburg (agrar-PR) - Landwirtschaftsminister Dr. Christian von Boetticher hat die "Magdeburger Erklärung" der Agrarministerkonferenz des Bundes und der Länder zur Milchpolitik begrüßt: "Gerade in der für viele Milchwirtschaftsbetriebe zunehmend Existenz bedrohenden Situation ist diese Erklärung ein Signal, dass Bund und Länder an der Seite der Milchvieh haltenden Betriebe stehen", sagte er heute (27. März). Zugleich erinnerte von Boetticher daran, dass die Ursache der aktuellen Abwärtsentwicklung der Milchpreise nicht zuletzt in der Entwicklung der Weltwirtschaft zu suchen sei. Wegen des Rückzugs der EU-Agrarpolitik aus der aktiven Milchmengensteuerung müssten sich Milchproduzenten zudem stärker auf schwankende Preise, wie bei anderen Produkten der Landwirtschaft auch, einstellen.
Landwirtschaftsminister von Boetticher begrüßte, dass die "Magdeburger Erklärung" wichtige Ansatzpunkte aufzeige, um die momentan schwierige Situation zu entspannen. Kurzfristig könnten nach seiner Ansicht vor allem die ca. 90 Millionen Euro des EU-Konjunkturprogramms hilfreich eingesetzt werden, die in Deutschland unter anderem für Maßnahmen zugunsten Milch produzierender Betriebe genutzt werden sollen. Auch müssten weitere Maßnahmen geprüft werden, zum Beispiel mit Hilfe der Landwirtschaftlichen Rentenbank oder Absatzhilfen für Milch und Milchprodukte in aufnahmefähigen Drittlandsmärkten. Darüber hinaus mahnte Christian von Boetticher weitere Anstrengungen an, um im Molkereisektor wettbewerbsfähige Strukturen zu schaffen. "Die Molkereien müssen sich zukunftsfähiger, innovativer und Markt orientierter aufstellen", sagte er. An die Wirtschaft richtete er den Appell, die Anstrengungen zur Entwicklung und Vermarktung neuer Produkte zu intensivieren. Zudem sollten in der Lebensmittelproduktion statt pflanzlicher Ersatzstoffe wieder verstärkt hochwertige Milcherzeugnisse verwendet werden. Auch den Lebensmitteleinzelhandel mahnte von Boetticher, seine Verantwortung für die heimische Milchproduktion verstärkt wahrzunehmen. Der Landwirtschaftsminister sagte: "Trotz der gegenwärtigen Probleme – Landwirtschaft und Milchproduktion haben in Deutschland und insbesondere in Schleswig-Holstein auf mittlere und lange Sicht schon wegen der wachsenden Weltbevölkerung und der Nachfrage nach hochwertigen Landwirtschaftsprodukten eine gute Zukunftsperspektive."
