06.11.2009 | 12:30:00 | ID: 3517 | Ressort: Landwirtschaft | Agritechnica

Agritechnica in Hannover mit bislang höchster Ausstellerzahl: Landwirtschaft ist Schlüsselbranche

Hannover (agrar-PR) - Herausforderungen Welternährung und Bioenergie – Weltgrößte Landtechnik-Ausstellung wächst weiter – Steigerung von Effizienz und Präzision im Fokus – Innovative Konzepte für Bewässerung und Bodenbearbeitung

Mit einer Rekord-Ausstellerbeteiligung wird die weltweit größte Ausstellung für Landtechnik, die Agritechnica, am Sonntag, 8. November, auf dem Messegelände in Hannover starten. Über 2.300 Aussteller, nahezu die Hälfte davon aus dem Ausland, haben sich angemeldet. Das ist eine nochmalige Steigerung um sieben Prozent gegenüber dem Hochstand der letztmaligen Veranstaltung 2007, wie Dr. Reinhard Grandke, Hauptgeschäftsführer der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft), im Rahmen einer Pressekonferenz am 6. November in Hannover sagte. Alle führenden Anbieter weltweit sind vertreten. Gleichzeitig ist die Ausstellungsfläche noch einmal um fünf Prozent gewachsen, auf nunmehr 320.000 m² brutto. In der hohen Beteiligung sieht die DLG als Veranstalter eine Bestätigung für die mittelfristig ausgezeichneten Perspektiven der Landwirtschaft: Die Hersteller vertrauen auf die Chancen und das hohe Nachfragepotenzial für Landtechnik weltweit. Die Gründe hierfür sind vielfältig, zu ihnen zählen die stetig wachsende Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Energie aus Biomasse, die Auswirkungen des Klimawandels sowie gestiegene Anforderungen an Ressourcenschonung und Umweltschutz in der landwirtschaftlichen Produktion.

 
Welternährung als Hauptherausforderung
Die Weltbevölkerung wächst: Im Jahr 2050 werden nach Hochrechnungen der FAO rund 9 Milliarden Menschen auf der Erde leben und müssen ernährt werden. Die für die Produktion agrarischer Güter verfügbare Fläche ist dagegen nicht vermehrbar, im Gegenteil: Durch die Auswirkungen des Klimawandels versteppen weltweit immer mehr Flächen, die Niederschläge werden zunehmend unkalkulierbarer. Nach Angaben der Vereinten Nationen und der FAO stehen bis zum Jahr 2050 pro Mensch nur noch 1.800 m2  für Ackerbau verfügbare Fläche zur Verfügung – im Jahr 1950 waren es noch 5.100 m2.
 
Ein zweiter Faktor ist die stark steigende Nachfrage nach Bioenergie, durch die weltweit immer mehr Flächen für den Anbau von Energiepflanzen genutzt werden. Dies bedeutet eine höhere Flächenauslastung – auf einer Gesamtnutzfläche, die zunehmend knapper wird.
 
Die Folge dieser Faktoren: Um die stetig wachsende Nachfrage zu befriedigen, muss die Bewirtschaftung der Nutzflächen tendenziell intensiviert werden. Bei der Erzielung nachhaltiger Produktivitätssteigerungen nimmt die Landtechnik eine Schlüsselstellung ein. Die Agritechnica als Weltleitausstellung gibt den Landwirten und Herstellern Orientierung über den Stand der Technik, den Bedarf und das Angebot in diesem Bereich.
 
Landtechnik ist High-Tech
Die Techniktrends auf der Agritechnica spiegeln dies wider: Die Hersteller präsentieren ein breites Angebot fortschrittlicher Techniken zur weiteren Steigerung von Präzision und Effizienz, vor allem aus den Bereichen Elektronik, Mess- und Steuerungstechnik. Gleichzeitig erlauben die technischen Entwicklungen, die steigenden gesellschaftlichen Anforderungen an Ressourcenschonung und Umweltschutz noch besser zu erfüllen. Geradezu ein Mega-Trend ist der Einsatz von Elektronik, Steuerungs- und Regeltechnik sowie Datenmanagement. „Precision Farming“, die Nutzung von Sensoren und GPS-gesteuerten Regelungen bei Aussaat oder Ausbringung von Düngung und Pflanzenschutz, ist mittlerweile weit verbreitet. Damit kann der Landwirt auf kleinräumige Unterschiede in der Bodenqualität oder der Pflanzenentwicklung so reagieren, dass sowohl die natürlichen Ressourcen geschont als auch die Ertragspotenziale ausgeschöpft werden.
 
Die Agritechnica ist das wichtigste Forum der Landmaschinenindustrie zur Einführung neuer Maschinen und Geräte. Alle Hersteller richten ihre Innovationszyklen auf die Ausstellung aus: Die Agritechnica ist die Plattform, auf der die Innovationen vorgestellt und in die internationalen Märkte eingeführt werden. Hersteller und Landwirte setzen dabei auf mittel- und langfristig gute Perspektiven für die Landwirtschaft. Auch die derzeitige Entwicklung der Agrarpreise gibt Anlass zu vorsichtigem Optimismus: So erwarten Fachleute einen Anstieg der Milchpreise, auch die Getreidepreise weisen seit Anfang Oktober wieder eine bessere Tendenz auf. Die Terminkurse an der Börse zeigen, dass die Marktteilnehmer eine leicht steigende Preistendenz für Weizen schon in dieser Saison erwarten.
 
Umfangreiches Fachprogramm mit Höhepunkt „World Soil and Water Show“
Die Agritechnica kombiniert Ausstellung und Facharbeit. So stellt sie zugleich ein Zukunftsforum für die gesamte Agrarbranche dar. Zahlreiche internationale Konferenzen während der Laufzeit demonstrieren die globale Aufstellung von Landwirtschaft und Landtechnik. Um es mit einem Wort zu sagen: Die Welt trifft sich auf der Agritechnica.
 
Der Höhepunkt des Fachprogramms ist ein Special zu den Themen Bewässerung und Bodenbearbeitung, die „World Soil and Water Show“. Hier werden die Fragen aufgegriffen, die sich durch den Klimawandel und die Begrenzung der landwirtschaftliche Nutzfläche stellen: Wie versorgt man Getreide, Hirse und Reis ausreichend mit Wasser, wenn Niederschläge unkalkulierbar werden? Wie schafft man es, die natürlichen Wasserspeicher der Böden richtig zu nutzen oder die Kulturen effizient zu bewässern? Experten internationaler Institute zeigen innovative Konzepte für Bodenbearbeitung und Wassernutzung an verschiedenen Standorten und für die Anpassung des Ackerbaus an Trockenheit und extreme Nässe. Ermöglicht wird das Special durch die weite Vernetzung der Fachorganisation DLG mit Partnern aus Wissenschaft, Industrie und Beratung. Vertreten sind unter anderem das Potsdam Institut für Klimafolgenfolgenforschung (PIK), die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), das Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI) und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR).
 
Seit über 20 Jahren liegt ein Schwerpunkt der Agritechnica auch auf der Förderung des Nachwuchses in Landwirtschaft und Landtechnik. Junge Landwirte aus verschiedensten Ländern treffen auf dem Young Farmers Day zusammen. Die Sonderschau „Werkstatt live“ demonstriert, wie vielfältig und modern der Beruf des Landtechnikmechanikers heute ist. Die zusammen mit dem Verband der Landtechnikhändler HAG initiierte Aktion soll dem Fachkräftemangel im Bereich Landtechnik entgegenwirken. Unterstützt wird sie durch die Kampagne „Starke Typen“, für die die Repräsentanten von fünf der größten Landtechnikhersteller in Deutschland gewonnen werden konnten.
 
Hoher Anteil internationaler Aussteller
Die hohe Internationalisierung der diesjährigen Agritechnica wurde bereits angesprochen. Über 1.100 Unternehmen kommen aus dem Ausland, das ist ein Plus von 15 Prozent gegenüber 2007 und eine Verdopplung gegenüber 2005. 46 Teilnehmerländer (2007 waren es 36) sind vertreten. Die meisten ausländischen Unternehmen kommen aus Italien, den Niederlanden, Frankreich, der Türkei, Österreich, China, Argentinien, Dänemark, Spanien, Großbritannien und Kanada. Erfreulich ist die gewachsene Zahl gemeinschaftlicher Länderpavillons aus Argentinien, Brasilien, China, Frankreich, Kanada, Pakistan und aus den USA. In der hohen Auslandsbeteiligung sieht die DLG ein deutliches Zeichen für die zunehmende globale Ausrichtung der Landtechnikindustrie und der Agrarwirtschaft mit ihren weltweiten Verflechtungen.
 
Die richtige Ausrichtung auf die neuen Herausforderungen und Chancen hat einen außerordentlichen Informationsbedarf bei den Landwirten aus dem In- und Ausland zur Folge. Kein zukunftsorientierter Landwirt und kein Lohnunternehmer kann es sich leisten, in der heutigen Situation auf dieses hervorragende Informationsangebot zu verzichten. Die DLG rechnet daher in diesem Jahr wieder mit über 300.000 Besuchern.
Pressekontakt
Herr Friedrich W. Rach
Telefon: 069-24788-202
Fax: 069-24 788-112
E-Mail: f.rach@DLG.org
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Agritechnica
Agritechnica
Messegelände
30521 Hannover
Deutschland
Telefon:  +49  0511  89-0
Web:  www.agritechnica.com
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