Berlin (agrar-PR) - Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat die
Schätzung der Getreide- und Ölsaatenernte 2010 nach der April- Umfrage
bei seinen Mitgliedsgenossenschaften aktualisiert.
Die Getreidefläche wird zur Ernte 2010 auf 6,71 Mio. ha und damit um
etwa 2,8 % bzw. 200.000 ha niedriger veranschlagt als im Vorjahr.
Insbesondere der Anbau von Roggen und Gerste wurde deutlich reduziert,
der Anbau des ertragsstärkeren Winterweizens dagegen ausgedehnt. Die im
Herbst 2009 gesäten Feldbestände haben nach dem außergewöhnlich langen
Winter noch einen Vegetationsrückstand von zwei bis drei Wochen.
Vor diesem Hintergrund schätzt der Verband den durchschnittlichen
Getreideertrag derzeit auf 68,6 dt/ha. Im Vergleich zum hohen
Vorjahreswert (72,1 dt) bedeutet dies eine Ertragsminderung je Hektar um
nicht einmal 5 % bzw. 350 kg Getreide je ha. Unter der Voraussetzung
weitgehend normaler Witterungsverhältnisse veranschlagt der DRV die
kommende Getreideernte derzeit auf 46,1 Mio. t. Dies entspricht einem
guten durchschnittlichen Ergebnis. Gegenüber dem relativ hohen
Vorjahresergebnis von 49,7 Mio. t errechnet sich ein Produktionsrückgang
um 3,7 Mio. t bzw. 7,4%.
Bei der Vorschätzung der Ölsaatenernte setzt der DRV für Winterraps
einen konservativ geschätzten Durchschnittsertrag von 38,1 dt/ha an.
Gegenüber dem Rekordertrag des Vorjahres von 42,9 dt/ha entspricht dies
einem Minderertrag von 11 %. Die Anbaufläche im Herbst 2009 wurde nach
Schätzungen des Statistischen Bundesamtes um rund 1,6 % bzw. knapp
25.000 ha ausgedehnt. Der DRV schätzt deshalb das Volumen der
Winterrapsernte derzeit auf nur 5,7 Mio. t; das Ergebnis der
Vorjahresernte würde damit um 600.000 t oder knapp 10 %
verfehlt.