18.11.2015 | 15:10:00 | ID: 21421 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Anbau von Feldfrüchten: Gewinner und Verlierer 2015 gegenüber 1990

Schwerin (agrar-PR) - In diesem Jahr bauten die Landwirtschaftsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern auf insgesamt 1,079 Millionen Hektar Ackerland vor allem 567.400 Hektar Getreide, 34.200 Hektar Hackfrüchte, 230.500 Hektar Raps und 144.100 Hektar Silomais an.
Nach Mitteilung des Statistischen Amtes veränderte sich die Anbaustruktur in den vergangenen 25 Jahren teils erheblich: Der Anbau von Getreide verringerte sich um 8,8 Prozent; die Rapsfläche verdreifachte sich nahezu, Mais wurde im Anbau gegenüber 1990 um 60 Prozent ausgedehnt.

Drastisch reduzierte sich die Hackfruchtfläche auf nur noch 25 Prozent des damaligen Umfangs. Die den Landwirten zur Verfügung stehende Ackerfläche nahm seit 1990 um 4,7 Prozent ab.

Bei Getreide sind deutliche Strukturveränderungen zwischen den einzelnen Getreidearten zu beobachten. Dominierte im Jahr 1990 noch Roggen, so ist seit einigen Jahren Winterweizen die Getreideart mit dem größten Flächenumfang. 2015 war er von einem Drittel des Ackerlandes zu ernten. Das entsprach 61 Prozent des gesamten Getreideanbaus.

Flächenmäßig sind von den Getreidearten Roggen, Sommergerste und Hafer die Verlierer. Das Verhältnis von Winter- zu Sommergetreide hat sich von rund 80:20 auf 96:4 verschoben.

Hackfrüchte, die 1990 einen Anteil am Ackerland von 12 Prozent hatten, schrumpften im Anbau zur Ernte 2015 auf 3,2 Prozent. Kartoffeln nehmen nur noch 1,0 Prozent des Ackerlandes ein, gegenüber 6,4 Prozent vor 25 Jahren. Die Zuckerrübenfläche verringerte sich von 4,2 auf 2,1 Prozent. Praktisch bedeutungslos geworden sind Futterhackfrüchte, wie Runkelrüben und Futtermöhren, aber auch Kohlrüben (Wruken, die traditionelle „Mecklenburger Ananas“).

Den größten Flächengewinn hatte im zurückliegenden Zeitraum Raps zu verzeichnen. Nicht kontinuierlich, wegen zwischenzeitlicher Änderungen in der Agrarförderung, wurde der Anbau von Raps (in der Regel fast ausschließlich Winterraps) von 80.200 auf aktuell 230.500 Hektar erweitert. Seit mehr als zehn Jahren nimmt er fast stabil mindestens ein Fünftel des Ackerlandes ein.

Schwankungen in der Anbaufläche waren seit 1990 die Hülsenfrüchte, bedeutende Lieferanten pflanzlichen Eiweißes für die Tierernährung, ausgesetzt. Anfang der 1990er Jahre vom Acker fast verdrängt, dehnte sich der Anbau nur wenige Jahre später beträchtlich aus, um wiederum bis einschließlich 2013 auf ein anhaltend niedriges Niveau zurückzufallen. 2015 wurde mit 15.100 Hektar der größte Anbauumfang der vergangenen zwölf Jahre erreicht, begünstigt durch Maßnahmen der EU-Agrarreform.

Feldfutter, d. h. Pflanzen zur Grünernte, wuchs vor 25 Jahren auf 214.000 Hektar und nahm damit fast 19 Prozent des Ackerlandes ein, mehr als im Jahr 2015. Silomais hatte daran einen Anteil von 42,4 Prozent.

Mit dem Rückgang der Tierhaltung sank der Bedarf an Feldfutter, jedoch benötigen seit rund zehn Jahren Biogasanlagen bevorzugt Silomais als nachwachsenden Rohstoff. Sein Anteil am Feldfutter stieg, bei nunmehr relativ stabilen Viehbeständen, auf 78,1 Prozent im Jahr 2015 und damit auf 13,4 Prozent des Ackerlandes; 1990 waren es 8,0 Prozent. Damals diente er ausschließlich zur Versorgung der Viehbestände. (StatA-MV)
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