19.12.2013 | 18:45:00 | ID: 16693 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Appell an die EU: Nachhaltige Fischerei ein Grundstein für wirtschaftlichen Erfolg

Schwerin (agrar-PR) -

"Ein zentraler Punkt für die Kutter- und Küstenfischerei des Landes Mecklenburg-Vorpommern ist, dass bei den im Januar 2014 beginnenden Verhandlungen Der EU-Kommission mit Norwegen über den norwegischen Anteil des westlichen Ostsee-Herings im Skagerrak/Kattegat die nachhaltige Bewirtschaftung des Bestandes rechtlich verankert wird", mahnte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz.

In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Einschätzung des Ministers etwa 120 Haupterwerbsbetriebe in besonderem Maße von der Heringsfischerei abhängig. Durch die bereits im Oktober für das Jahr 2014 beschlossene 23 prozentige Kürzung der Heringsquote werden der Fischerei ohnehin nur noch 45 % der zulässigen Fangmengen des Jahres 2008 zur Verfügung stehen. Die hohen Schwankungen der jährlich zulässigen Gesamtfangmengen machen vorausschauende wirtschaftliche Betrachtungen ausgesprochen schwierig und können letztlich nur im Rahmen eines mehrjährigen Bewirtschaftungsplanes, der den Erfordernissen einer nachhaltigen Bestandsbewirtschaftung Rechnung trägt, abgefedert werden.

Die rechtlich verbindliche, nachhaltige Bewirtschaftung ist eine unabdingbare Voraussetzung für die Zertifizierung der Nicht-Regierungsorganisation Marine Stewardship Council, kurz MSC. Das Label des MSC steht für eine nachhaltige Fischerei und ist beim Speisefisch mittlerweile ein Muss, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein. "Aus diesem Grund habe ich die zuständige EU-Kommissarin aufgefordert, dass der bereits seit Jahren angemahnte Managementplan für den Heringsbestand der westlichen Ostsee nun endlich vorgelegt wird. Dazu müssen die Kompetenzstreitigkeiten zwischen der Kommission, dem Rat und dem Europäischem Parlament zur Verabschiedung entsprechender Pläne in nächster Zeit beigelegt werden. Außerdem habe ich den neuen Bundeslandwirtschaftsminister auf dieses Problem hinweisen", erklärte der Minister.

Schließlich werden führende deutsche Handelsunternehmen, die auch in Nachbarländern aktiv sind, künftig nur noch MSC-zertifizierten Ostseehering abnehmen. Ostseehering ohne MSC-Zertifikat, auch wenn er umweltverträglich gefangen wurde, verliert damit traditionelle Märkte und kann voraussichtlich nur noch zu erheblich reduzierten Preisen vermarktet werden. "Eins muss klar sein: Seit 2008 haben bereits 20 % der Haupterwerbsfischereibetriebe des Landes ihre Tätigkeit eingestellt. Ein Rückgang des Heringspreises für die ohnehin stark reduzierten Fangmengen wird unweigerlich zu weiteren Betriebsaufgaben führen", so der Minister.

Sollten die Voraussetzungen für eine MSC-Zertifizierung in nächster Zeit nicht vorliegen und durch einen Mehrjahresplan längerfristig nicht unterlegt werden, dann verlieren außerdem wichtige Hering verarbeitende Unternehmen eine bedeutende Rohware. "Damit würden die bisherigen Bemühungen des Landes Mecklenburg-Vorpommern, die Wertschöpfungskette beim Fang und der Verarbeitung des Ostseeherings in strukturschwachen Regionen des Landes zu etablieren, maßgeblich konterkariert. Dies können wir einfach nicht so hinnehmen", unterstrich Dr. Backhaus. (regierung-mv)

Pressekontakt
Frau Eva Klaußner-Ziebarth
Telefon: 0385-588 16003
Fax: 0385-588 16022
E-Mail: e.klaussner-ziebarth@lm.mv-regierung.de
Pressemeldung Download: 
Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern
Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern
Paulshöher Weg 1
19061 Schwerin
Deutschland
Telefon:  +49  0385  588-0
Fax:  +49  0385  588-6024(25)
E-Mail:  poststelle@lm.mv-regierung.de
Web:  http://www.lm.mv-regierung.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.