15.06.2010 | 16:13:00 | ID: 6036 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Auch in Hessen muss Mais vernichtet werden – Verunreinigung mit Genmais

Wiesbaden (agrar-PR) - Auch in Hessen müssen Maispflanzen vernichtet werden, weil das Saatgut mit nicht zugelassenem Genmais verunreinigt war. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums vom Dienstag sind zwei Landwirte aus dem Kreis Darmstadt-Dieburg betroffen. Sie hätten das verunreinigte Saatgut der Firma PIONEER HI-BRED in Bayern gekauft und auf einer Fläche von rund 10 Hektar ausgesät. Es enthält Spuren der gentechnisch veränderten Maissorte NK 603, die in Europa nicht für den Anbau zugelassen ist.

Agrarministerin Silke Lautenschläger äußerte sich verärgert über den neuen Fall: „Verbraucher und Landwirte haben ein Recht auf gentechnikfreie Agrarprodukte. Ich habe absolut kein Verständnis dafür, dass jedes Jahr wieder Schlamperei in diesem Bereich ans Licht kommt.“ Die Ministerin forderte die Saatguterzeuger auf, die betroffenen Landwirte unbürokratisch und vollständig zu entschädigen.

Die Maispflanzen sollen noch vor der Blüte durch die Ausbringung eines Totalherbizids vernichtet werden, damit eine Ausbreitung über Pollen vermieden wird.

Das bayerische Umweltministerium hatte zuvor die Information über die Saatgutlieferung an Hessen weitergegeben. Die Angaben stammten von der Lieferliste eines niedersächsischen Saatgut-Zwischenhändlers. Im vergangenen Jahr hatten hessische Kontrolleure im Saatgut Verunreinigungen mit Genmais entdeckt und eine Rückrufaktion veranlasst. Damals war ein Teil davon auf einem Feld im Main-Kinzig-Kreis ausgesät und später vernichtet worden.
Pressekontakt
Frau Ira Spriestersbach
Telefon: 0611 - 815-1020
Fax: 0611 - 815-1943
E-Mail: pressestelle@umwelt.hessen.de
Pressemeldung Download: 


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.