24.02.2015 | 16:30:00 | ID: 19776 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Backhaus: Müssen die Stärken der heimischen Milchwirtschaft besser herausstellen

Schwerin (agrar-PR) - Heute findet in Karow, Landkreis Ludwigslust-Parchim, der 8. Milchbauerntag des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) statt. „In gut einem Monat läuft die europäische Milchquotenregelung aus. Nun wird sich zeigen, ob sich die Milchviehhalter auf diese Situation richtig eingestellt haben. Mecklenburg-Vorpommern hat dabei im nationalen und internationalen Wettbewerb Standortvorteile: wir haben eine starke Milchwirtschaft, hohe Leistungen, eine exzellente Zucht und moderne Ställe.

Gerade wenn man bedenkt, dass von rund 4,2 Mio. Rindern in Deutschland, gerade in Bayern und Baden-Württemberg, noch knapp unter 1 Mio. Milchkühe in Anbindeställen gehalten werden. Hier sind wir in MV weiter; dies muss aber dem Verbraucher auch deutlich gemacht werden“, unterstrich Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

Dennoch gestaltet sich die Marktlage momentan schwierig und ist vom Überangebot und einen schwächelnden Nachfrage gekennzeichnet. Mit Milchpreisen unter 30 ct/kg Milch ist die Stimmung am Milchmarkt ausgesprochen schlecht. 2014 ist das Milchaufkommen in Deutschland um 3,8 % und in der EU um 4,9 % gestiegen. Aber auch in Übersee waren deutliche Wachstumsraten zu verzeichnen (USA + 2,3 %, NZL + 9,2 %). Grund dafür waren die guten Ernten, eine gute Grundfutterversorgung, günstiges Getreide und Mischfutter sowie attraktive Milcherlöse.

Gleichzeitig kam es zu einer weltweiten Konjunkturdelle. „China sitzt auf großen, teuer eingekauften Vorräten und hat die Importe zurückgeschraubt. Der russische Importstopp führte zu einer großen Verunsicherung auf dem Milchmarkt. Währungsdisparitäten taten ihr übriges. Daher appelliere ich an den Lebensmitteleinzelhandel: Zerstören sie mit ihren Dumpingpreisen nicht unsere Milchwirtschaft – damit verlieren letztendlich alle“, mahnte der Minister.

So ist aus Neuseeland bekannt, dass dort eine Trockenheit vorherrscht und von dort in der bevorstehenden Saison erheblich weniger Milch erwartet wird als in der zu Ende gehenden. Die Preise für Butter sind zum Jahresanfang stabil und die für Pulver zeigen zarte Entwicklungen nach oben. Auch die umfangreichen Investitionen sind beachtlich. Allein über das Agrarinvestitionsförderungsprogramm der Landesregierung sind im letzten Förderzeitraum für die Milcherzeugung 585 Projekte bewilligt worden.

Es wurden insgesamt Investitionen in Höhe von fast 350 Mio. € durchgeführt, die das Land, der Bund und die EU mit Fördermitteln in Höhe von rund 70 Mio. € unterstützt hat. „Das alles lässt vorsichtig optimistisch in die Zukunft blicken. Doch wir müssen auch unsere eigenen Stärken besser herausstellen“, betonte Dr. Backhaus.

Damit sind vor allem die Verbesserung der Gesundheit und der Leistungen der Milchkühe gemeint. MV zählt mit einer durchschnittlichen Milchleistung von 9.277 kg zur Spitze in Deutschland. Im Milchwirtschaftsjahr 1989/90 lag diese noch bei 4.694 kg. Heute ist die Milchproduktion in Mecklenburg-Vorpommern mit 850 Milchviehbetrieben über 182.500 Milchkühen und einer durchschnittlichen Herdengröße von 214,7 Milchkühen (Vergleich Deutschland: 56,2), ein außerordentlich wichtiger Produktionszweig der Landwirtschaft.
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