Berlin (agrar-PR) -
Zeitgleiche Großdemonstration für Konjunkturpaket in Frankfurt Der Deutsche Bauernverband (DBV) begrüßt das am morgigen Freitag, den 29. Mai 2009, stattfindende Gespräch von Bäuerinnen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesagrarministerin Ilse Aigner über die aktuelle Lage der Landwirtschaft und ihrer mittelständischen Betriebe. Bundeskanzlerin Merkel hat nach ihrem Besuch auf einem Milchviehbetrieb in Niedersachsen die Notlage erkannt, in die viele Bauernfamilien unverschuldet infolge der weltweiten Finanzkrise geraten sind und die vom Lebensmittelhandel noch verstärkt wird. Die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes, Brigitte Scherb, und die Brandenburger LandFrauenpräsidentin, Jutta Quoos, an der Spitze werden mit Bäuerinnen des Deutschen Bauernverbandes ihre betriebliche, unternehmerische und familiäre Betroffenheit der Bundeskanzlerin schildern und Lösungsvorschläge zur Überwindung der Marktkrise vorstellen.
Die Wirtschafts- und Konjunkturkrise hat mit größter Heftigkeit die Bauernfamilien erreicht, ganz besonders die Bauernhöfe mit Milchviehhaltung. In den Familien sind es gerade die Bäuerinnen, die die dadurch bedingten wirtschaftlichen Existenzängste, die Verunsicherungen und psychischen Belastungen besonders auch der Kinder auffangen und austarieren müssen.
Die Bauernfamilien brauchen Solidarität, Anerkennung und Entlohnung für das, was sie täglich für die Ernährung der Verbraucher leisten, betont der DBV. Die derzeitigen Lebensmittelpreise, die teilweise, wie bei Butter, auf dem Niveau der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts liegen, haben Erzeugerpreise zur Folge, von denen die Bauernfamilien nicht mehr leben können. Jede Bauernfamilie, die täglich große Leistungen für Verbraucher und Gesellschaft in einem 10-12-Stunden-Arbeitstag erbringt, betrachtet solche Preise als blanken Hohn. Ein Erzeugerpreis von nur noch etwa 20 Cent je Liter Milch reißt nicht nur große finanzielle Löcher in das Unternehmenskonto, sondern führt zu einem Haushaltsbudget, das für die Ernährung und Bildung der eigenen Familie in vielen Fällen nicht mehr ausreicht.
Die Bauernfamilien sehen sich als Opfer dieser weltweiten Wirtschaftskrise, die sie als Unternehmer herausfordert, die aber auch von Politik, Marktpartnern und Lebensmittelhandel Verantwortung und entschiedenes Handeln verlangt. So ist ein Ende der Preissenkungsstrategie des Lebensmittelhandels genauso wie eine stärkere Beteiligung der Landwirtschaft an den Konjunkturhilfen und Rettungsschirmen durch die Politik notwendig. Konkrete Vorschläge für ein umfassendes ABC-Krisenpaket liegen vor, mit der die Bauernfamilien die derzeitige Krise überstehen können. Der DBV bekräftigt im Rahmen seiner Aktionswoche für ein Konjunkturpaket am morgigen Freitag, zeitgleich mit dem Gespräch der Bäuerinnen im Kanzleramt, in Frankfurt a.M. seine Forderungen. Nach der Großdemonstration in Berlin am Montag dieser Woche fordern die Bauernfamilien in Frankfurt mit einer Traktor-Sternfahrt und Kundgebung zwischen den Bankentürmen einen Rettungsschirm, wie er auch Banken, Handelshäusern und Handwerkern von der Politik gewährt wird.