22.08.2018 | 18:40:00 | ID: 25858 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Bei existenziellen Notlagen muss es echte Hilfe geben

Hannover (agrar-PR) - „Uns Landwirten wird dieser Dürresommer noch lange in Erinnerung bleiben“, sagt Albert Schulte to Brinke. Die tatsächlichen Folgen der langanhaltenden Trockenheit für die 37.000 Bauernhöfe im Land seien aber noch nicht in allen Konsequenzen zu bilanzieren, kommentiert er das von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner vorgelegte Hilfspaket mit einem finanziellen Gesamtvolumen von 340 Mio. Euro zur Minderung der Dürrefolgen für die Landwirtschaft. Wichtig sei nun, dass im Land Niedersachsen die Kofinanzierung der Bundesmittel abgesichert werde, damit einzelne besonders stark Betroffene ihren konkreten Anspruch geltend machen könnten. „Für die Getreideernte belegen die amtlichen Daten ein deutliches Minus, in der Maisernte stellen wir jetzt zum Teil katastrophale Verluste fest. Bei Zuckerrüben und Kartoffeln befürchten wir ebenfalls erhebliche Mindererträge“, fasst der Landvolkpräsident zusammen. Ob die durch vertrocknete Wiesen verursachten Futterlücken der Viehhalter durch Zwischenfruchtanbau und Futtergewinnung auf eigentlich nicht zur Nutzung vorgesehenen Ökologischen Vorrangflächen geschlossen werden können, lasse sich zurzeit ebenfalls noch nicht absehen. Die Landwirte seien hier sehr aktiv, dies belege auch die gut genutzte Grundfutterbörse der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. „Notsituationen beflügeln die Selbsthilfe“, fasst Schulte to Brinke zusammen. Wo diese aber an ihre Grenzen gelange und einzelne Landwirte durch Minderträge in existenzielle Notlagen gerieten, sieht er den Staat mit konkreten Hilfsangeboten in der Pflicht. „Hier müssen wir gezielt unterstützen und auch dafür sorgen, dass Betroffene die Hilfen rechtzeitig erhalten“, sagt der Landvolkpräsident. Die breit zu befürchteten Einnahmeverluste könnte eine steuerfreie Risikoausgleichsrücklage abmildern und den Betrieben eine echte Chance zu einer besseren Vorsorge eröffnen. Dieses Instrument stehe schon länger auf der Wunschliste des Berufsstandes. Praxisnahe Lösungen statt pedantischer Zwänge wünschen sich die Landwirte auch bei der praktischen Aufarbeitung der Dürreschäden auf ihren Feldern und Wiesen, unter anderem der zwingend notwendigen Neuansaat von Wiesen und Weiden.  „Wir Landwirte müssen uns betriebswirtschaftlich ebenso für den Klimawandel wappnen, wie wir es auf dem Acker bereits tun“, schildert der Landvolkpräsident. Nach seinen Worten hätte in früheren Jahrhunderten eine Trockenheit wie 2018 eine Hungerkatastrophe ausgelöst. Aktuell bemerke der Verbraucher bei gut gefüllten Warenregalen in den Supermärkten weder in Menge, Qualität noch dem Preis die Folgen der Trockenheit. „Unser Wissen, unsere Anbaumethoden und auch unsere Züchtung haben ein sehr hohes Niveau, von dem die Verbraucherinnen und Verbraucher in diesem Jahr unmittelbar profitieren“, verdeutlicht Schulte to Brinke. (rlv)
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