Schwerin (agrar-PR) -
Der Pflanzenschutzdienst des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei bereitet derzeit mit dem STAUN Schwerin, sowie dem zuständigen Gesundheitsamt, der Stadtverwaltung Dömitz und dem Forstamt Conow Maßnahmen zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners im Stadtwald Dömitz vor. Der Eichenprozessionsspinner ist ein Schädling, der Eichen befällt
und Baumkronen kahl frist. Befallene Eichen weisen typische
Gespinstnester mit jeweils Hunderten von Raupen auf. Die Raupen wandern
in Prozessionen in die Baumkronen und verursachen dort Kahlfraß.
Wiederholt sich der Befall über Jahre, wird die Vitalität so stark
beeinträchtigt, dass es zum Absterben kommen kann.
Der
Eichenprozessionsspinner stellt aber auch eine Gesundheitsgefahr für den
Menschen dar.
Die Haare älterer Raupen enthalten ein Nesselgift,
welches sehr starken Juckreiz, Haut- und Augenentzündungen, Atemnot
nach Einatmen der Härchen, Schwindel und Fieber auslöst. Leere Gespinste
sowie Raupenhaare bleiben mehrere Jahre lang gefährlich.
Der
Pflanzenschutzdienst hat bereits im Jahr 2009 Monitoringmaßnahmen
eingeleitet.
In diesem Jahr hat der Befall auf siedlungsnahe
Eichenbestände übergegriffen. Betroffen ist der Stadtwald von Dömitz, in
dem sich auch eine Festwiese, eine Sportanlage, ein Schießstand, ein
Parkplatz und ein Kletterwald befinden. Zudem kreuzen sich in dem ca. 15
ha großen Gebiet zwei Bundesstraßen
Um ein Gesundheitsrisiko für
Anlieger und Touristen auszuschließen, sind Bekämpfungsmaßnahmen
unvermeidlich. Ein Betretungsverbot auszusprechen und den Stadtwald
einschließlich aller Anlagen abzusperren, ist keine echte Alternative zu
den Bekämpfungsmaßnahmen, da die mögliche Gesundheitsgefährdung der
Anlieger durch die Nesselhaare der sich häutenden Raupen dadurch nicht
beseitigt wird.
"Die Bekämpfung muss zügig erfolgen, da sich die
Larven bereits im Übergang von 1. zum 2. Larvenstadium befinden. Im 3.
Larvenstadium werden Nesselhaare gebildet. Wir haben also nur noch etwa
eine Woche Zeit", erläutert der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und
Verbraucherschutz und appelliert an die die Anwohner Hinweise zu
Vorsichtmaßnahmen und Absperrungen der örtlichen Behörden genau zu
befolgen.
Ein Kontakt mit den Raupen ist unbedingt zu vermeiden.
Die
Bekämpfungsmaßnahme wird voraussichtlich in den nächsten Tagen in
Abhängigkeit von der Witterung durchgeführt. Sie ist aufgrund er
kleinen zu behandelnden Fläche innerhalb wen gier Minuten abgeschlossen.
Die Behandlung erfolgt aus der Luft mit einem biologischen Insektizid,
das keine toxischen Wirkungen auf den Menschen bzw. Tiere hat. Es ist
frei von Nebenwirkungen auf andere Nichtzielorganismen und stellt auch
keine Gefahr für Gewässer dar. Das Mittel ist auch für den Einsatz im
Ökolandbau zugelassen. Benachbarte Bundesländer wie Brandenburg und
Niedersachsen haben bzw. werden dieses Mittel gegen den
Eichenprozessionsspinner ebenfalls verwenden.
"Der
Eichenprozessionsspinner stellt eine Gefahr für den Menschen und die
Eichenbestände im Land dar. Deshalb müssen wir die Ausbreitung unbedingt
verhindern. Unter Umständen müssen Bekämpfungsmaßnahmen jährlich
wiederholt werden", betont der Minister.
Das Landesgesundheitsamt
hat auf seinen Internetseiten ein Merkblatt für Bürger bereitgestellt,
das über den Eichenprozessionsspinner informiert und Hinweise gibt, wie
man sich schützen kann.
Das Merkblatt ist unter
www.lagus.mv-regierung.de
abrufbar.