18.06.2009 | 00:00:00 | ID: 887 | Ressort: Umwelt | Tier

Brandenburgs Adler greifen Spanien unter die Flügel

Potsdam (agrar-PR) - Am Freitag (19.6.) gehen 12 Fischadlerjunge aus Brandenburg und 8 aus Mecklenburg-Vorpommern auf eine genetisch nicht vorprogrammierte Reise: In Berlin-Tegel startet ein Flugzeug, um die knapp einen Monat alten Vögel nach Andalusien zu bringen, wo sie ausgewildert werden.

Zur Zeit betreut die Staatliche Vogelschutzwarte Brandenburg die in den vergangenen Tagen unter der Regie des Landesumweltamtes „eingesammelten“ Jungvögel. Brandenburgische Fischer unterstützen die Fütterung mit Barschen, Plötzen und Bleien. Freitag Mittag werden die Jungadler einem letzten deutschen Gesundheitscheck beim Amtstierarzt in Gransee unterzogen und dann in Boxen nach Berlin-Tegel gefahren.

„Nur jeweils ein Adler aus Familien mit mindestens dreiköpfigen Nachwuchs aus langjährig bebrüteten Horsten fliegen nach Spanien“, versichert Matthias Freude, Präsident des Landesumweltamtes. „Mit über 300 Brutpaaren – das ist rund die Hälfte des deutschen Bestandes - kann sich Brandenburg diese Unterstützung für Südwesteuropa leisten“.

Die ersten Adler traten 2004 ihren One-Way-Flight nach Spanien an, um den spanischen Naturschutzbehörden bei ihrem 2003 begonnenen Wiederansiedlungsprogramm zu helfen. Seitdem fliegen jedes Jahr brandenburgische Fischadler, seit 2 Jahren auch Vögel aus Mecklenburg-Vorpommern, auf diese ungewöhnliche Reise. Das Verhalten der ausgewilderten Jungvögel wird mit Telemetriesendern überwacht. In diesem Jahr meldete Spanien den ersten Bruterfolg: Am 12. Mai 2009 bekam ein deutsch-schottisches Fischadlerpaar seinen ersten Nachwuchs im Rahmen des Wiederansiedlungsprogramms. „Auch die deutschen Adler profitieren vom spanischen Projekt“ ist sich Freude sicher. „Wie viele andere Zugvögel ziehen die Fischadler über Spanien und kommen in den Genuss der zusätzlichen Schutzmaßnahmen im Partnerland, der Sicherung von Freileitungen gegen Kollision und Stromschlag zum Beispiel.“

Das Auswilderungsvorhaben wurde vor dem Start eingehend nach weltweit gültigen Kriterien für die Wiederansiedlung von Tierarten geprüft, aufgestellt von der größten Naturschutzorganisation IUCN.
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Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK)
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