05.05.2013 | 01:00:00 | ID: 15024 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Bundesregierung macht Rapsanbauern das Leben schwer

Schwerin (agrar-PR) - Seit einigen Jahren schon ist der Raps eine unser Land prägende Kultur", betonte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz M-V, Dr. Till Backhaus, am Sonnabend zur Eröffnung des 11. Landesrapsblütenfestes in Sternberg.
"Die gelb blühenden Schläge sind ein Wahrzeichen für Mecklenburg-Vorpommern geworden, und viele Gäste kommen in unser schönes Land, um sich die großflächig in gelb blühende Landschaft anzusehen."

In diesem Jahr liegen die Bestände in Mecklenburg-Vorpommern durch den langen und kalten Winter etwa 14 Tage hinter dem Entwicklungsstand eines \"normalen\" Jahres zurück, aber es sei ein guter Rapsjahrgang, der dort heranwächst, so der Minister. Nach einem durch das nasse Jahr 2011 bedingten Anbaurückgang in 2012 sind in diesem Jahr 23 Prozent der Ackerfläche mit Raps bestellt. Mit mehr als 245.000 ha ist M-V das Rapsland in Deutschland.

Die Pflanzenbestände sind allgemein kräftig entwickelt und zeigen keine nennenswerten Auswinterungsschäden. "Die Voraussetzungen für eine überdurchschnittliche Ertragsbildung sind also günstig", so Dr. Backhaus. \"Jetzt brauchen wir viel Sonnenschein, nachts gern auch Regen, damit im Sommer eine gute Ernte ansteht."
Ca. eine Million Tonnen Raps werden in M-V produziert. Bei Preisen von 450 bis 480 €/ t kann er bis zu eine halben Milliarde Euro Umsatz erzielen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Einkommen der Landwirte in M-V. "Ich wünsche mir allerdings", unterstrich der Landwirtschaftsminister, "dass die Verarbeitung bis hin zu den Endprodukten ebenfalls in Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt wird."

Große wirtschaftliche Schäden für die Rapsanbauer ergeben sich daraus, dass die EU-Zertifizierungssysteme für Biokraftstoffe noch immer nicht für Deutschland anerkannt wurden. "Auch eine Übergangsregelung hat die Bundesregierung nicht geschaffen", so Dr. Backhaus. "Dadurch kann Biodiesel, der aus deutschem Raps der Ernte 2012 erzeugt wurde, nur im Geltungsbereich der deutschen Nachhaltigkeitszertifizierungssysteme gehandelt und vermarktet werden, jedoch nicht auf dem europäischen Markt."

Ein großes Problem sieht er in der Biodieselproduktion, die in Deutschland angesichts geänderter Rahmenbedingungen vor einer schwierigen Situation steht. So haben viele Betriebe die Produktion bereits eingestellt oder müssen auf zertifizierte importierte Ware zurückgreifen.

Einen Grund dafür sieht der Minister im Versagen der Bundesregierung:  "In den Jahren 2010 und 2011 war nur Biodiesel aus deutschem Rapsanbau zertifiziert, nunmehr ist auch zertifizierte Importware, d.h. Biodiesel aus Palmöl und Soja  auf dem Markt. Rechtzeitige Abstimmungen zwischen Mineralölindustrie und Biodieselproduzenten bzw. deren Verband fanden nicht statt. Hier hätte vereinbart werden können, dass für den deutschen Markt die nur im eigenen Land zertifizierte Ware genutzt wird."
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