Mainz (agrar-PR) -
In den nächsten Tagen beginnt in den deutschen Weinregionen die Hauptlese für den Jahrgang 2010. Seit Ende August werden bereits die ersten Trauben frühreifer Rebsorten für die Bereitung des hierzulande zunehmend beliebten Federweißen eingeholt. Das Weinjahr 2010 war von extremen Witterungsschwankungen
geprägt. Nach einem zögerlichen Austrieb Ende April und kühler Witterung
während der Blüte im Juni, folgte ein rasantes Rebenwachstum in einem
extrem heißen Juli, wodurch der Entwicklungsrückstand zunächst wieder
weitestgehend aufgeholt wurde. Ein ungewöhnlich kühler und nasser
August, mit den höchsten Niederschlagsmengen seit Beginn der
Wetteraufzeichnungen, ließ die weitere Reifeentwicklung der Trauben
langsamer als im Vorjahr voranschreiten. Sie liegt derzeit etwa im
Mittel der letzten zehn Jahre.
Die kühlen Temperaturen während der Blüte haben in vielen
Weinregionen zu einem geringeren Fruchtansatz geführt. Außerdem haben in
einigen Anbaugebieten ungünstige Witterungsverhältnisse zu weiteren
Ertragsausfällen geführt. Der Präsident des Deutschen Weinbauverbandes,
Norbert Weber, erwartet von daher nach aktuellen Schätzungen bundesweit
eine leicht unterdurchschnittliche Erntemenge von etwa 8,5 Millionen
Hektolitern.
Nach
Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) werden in den nächsten Tagen
die ersten Trauben der Sorte Müller-Thurgau und anderer Frühsorten für
die Weinbereitung gelesen. Mit dem Erntebeginn der später reifenden
Rebsorten Riesling, Silvaner oder Spätburgunder ist erst gegen Ende
September zu rechnen.
Wie sich der Weinjahrgang qualitativ entwickelt wird, werden die nächsten Wochen zeigen. Die Winzer hoffen für die weitere Reifeentwicklung und die Lese auf sonniges Spätsommerwetter und einen goldenen Oktober.